Vor dem Wolfurter Gemeindeamt in Vorarlberg stapeln sich Kuscheltiere, Motivationsschreiben an den beliebten Kinderarzt der Ortschaft, Dr. Armin Winder - und auch weniger nette Mitteilungen, adressiert an Bürgermeister Christian Natter. Vor Weihnachten hatte er den Mediziner wegen dessen angeblich impfkritischer Haltung bei der Ärztekammer gemeldet.
Wer derzeit einen Termin beim beliebten Wolfurter Kinderarzt Dr. Winder vereinbaren will, hat Pech. Erreichbar ist nämlich nur der Anrufbeantworter: „Zuallererst wollen wir uns für die Wertschätzung und Solidarität bedanken. Das war uns Trost, Kraft und das schönste Weihnachtsgeschenk“, teilt der Mediziner den Anrufern mit.
Danach folgen Informationen, wer seine Vertretung übernimmt. Die Segel streichen wird der Kinderarzt aber so schnell noch nicht. Nach dem wohlverdienten Weihnachtsurlaub wird er ab 2. Jänner wieder für die kleinen Patientinnen und Patienten da sein.
Die Mädchen und Buben sowie deren Eltern danken ihm sein Engagement derzeit ganz besonders. Seit dem Bekanntwerden der Bürgermeister-Aktion erhält Winder immer wieder Solidaritätsbekundungen. Christian Natter (ÖVP) hatte dem Mediziner vorgeworfen, Eltern von einer Impfung gegen Covid-19 abzuraten, und den Mediziner bei der Ärztekammer gemeldet.
Fall der Staatsanwaltschaft gemeldet
Winder wies den Vorwurf, er habe von diesen Impfungen abgeraten, zurück. Vor allem kritisierte er, dass es keinerlei Rücksprache des Gemeindeoberhaupts mit ihm gegeben habe. Der Fall Winder ist bereits bei der Staatsanwaltschaft und dem Disziplinarrat der Ärztekammer gelandet. Eine Entscheidung darüber, ob Winder weiter praktizieren darf, dürfte nicht mehr in diesem Jahr fallen.
Bürgermeister Natter - er war am Montag nicht für eine Stellungnahme erreichbar - hat sich in jedem Fall den Zorn der Patienten und Eltern zugezogen. Ganze Herden von Kuscheltieren und viele Briefe liegen immer wieder vor seinem Amt ...
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