Ungleiche Verteilung
Corona: Hälfte der Länder verfehlt 40%-Impfziel
Dutzende Länder, vor allem in Afrika, werden das Ziel von 40 Prozent Corona-Geimpften bis Ende dieses Jahres verfehlen. Diese Vorgabe hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer ausgegeben. Kurz vor Weihnachten waren nach ihren Angaben aber in rund der Hälfte der 194 Mitgliedsländer noch keine 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. In rund 40 Staaten waren es sogar nicht einmal zehn Prozent.
Bis Dienstag wurden weltweit mehr als 8,6 Milliarden Covid-Impfdosen verabreicht, dies allerdings überwiegend in Ländern mit hohen Einkommen, die eigene Verträge mit den Impfstoffherstellern hatten. Dutzende Länder waren auf die Belieferung durch das von der WHO mitgegründete solidarische Programm COVAX (die Abkürzung steht für Covid-19 Vaccines Global Access) angewiesen.
Covax hatte zwar monatelang Geld von den reichen Ländern erhalten, um Vakzine zu kaufen, doch hatten die reichen Staaten zunächst einen Großteil der Impfstoffproduktion für sich gesichert. In den vergangenen Wochen zog die Auslieferung über Covax an. Bis kurz vor Weihnachten hatte das Programm 722 Millionen Impfdosen ausgeliefert.
Pharmaindustrie: Impfskepsis in vielen Ländern groß
Nach Überzeugung der Pharmaindustrie ist nicht ein Mangel an Impfdosen dafür verantwortlich. Die Industrie hat nach Schätzungen des Pharmaverbandes IFPMA im Dezember rund 1,4 Milliarden Impfdosen hergestellt. Vielmehr sei die Impfskepsis in vielen Ländern groß, und viele hätten ein Problem, die Impfstoffverteilung zu organisieren.
WHO beklagt lange Lieferzeiten
Die WHO sagt dagegen, Dutzende Länder wären bereit zu impfen, wenn sie die Impfdosen bekämen. Viele reiche Länder haben zusammen mehr als eine Milliarde Impfdosen als Spende versprochen. Allerdings ließen die Lieferungen nach Angaben der WHO oft lange auf sich warten. Einiges Material habe zudem nur noch wenige Wochen bis zum Ablaufdatum, was eine zeitgerechte Verteilung kompliziert mache.
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