Teils hoher Schutz

Migranten in Österreich keine absoluten Impfmuffel

Politik
28.12.2021 11:04

Rund 70 von 100 Österreichern haben sich mit Stand Dienstag bereits gegen das Coronavirus impfen lassen. Für Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Bildungsminister Martin Polaschek Anlass genug, um sich die bisher erreichten Zielgruppen genau anzusehen. Dabei zeigt sich, dass der Impfschutz in den Bildungseinrichtungen bereits erfreulich hoch ist - und auch Migranten können nicht per se als Impfmuffel abgestempelt werden.

Innerhalb der vergangenen sieben Tage wurden knapp 280.000 Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht - damit verfügen ein Jahr nach dem Start der Impfkampagne insgesamt bereits knapp 6,3 Millionen Menschen im Land über ein aktives Impfzertifikat. 

(Bild: APA/EXPA/JFK)

Erst am Montag sprach der Gesundheitsminister mit Blick auf die Zahlen von einer „Erfolgsgeschichte“. Man habe mithilfe der Impfungen „Tausende Todesfälle und Krankenhausaufenthalte verhindern können“. 

Eigens beauftragte Studie
Alle Geimpften tragen dazu bei, der Pandemie zu begegnen. Es gebe aber immer noch einige, die man mit Argumenten noch nicht überzeugen konnte, sich impfen zu lassen, erklärte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Mit einer eigens dafür beauftragten Studie wolle man nun mit Zahlen, Daten, Fakten untermauern, wie wichtig und sicher diese Form der Immunisierung sei.

Bildungsminister Martin Polaschek gab einen Überblick über die Impfquoten der Schüler und Lehrer. (Bild: Screenshot APA-Livestream)
Bildungsminister Martin Polaschek gab einen Überblick über die Impfquoten der Schüler und Lehrer.

Grundsätzlich zeige sich, dass die Impfbereitschaft mit dem Bildungsgrad einhergeht. Dies zeige sich auch anhand der hohen Durchimpfungsrate an den Hochschulen - 86 Prozent der Studierenden haben bereits mindestens eine Impfung intus. Je besser die Menschen gebildet sind, desto höher ist auch die Impfquote - Bildung und Aufklärung seien also immens wichtig, um von der Impfung überzeugen zu können, so Polaschek.

Mückstein: „Wollen das Impfverhalten genau kennen“
„Wir müssen zusätzlich auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung setzen“, erklärte Mückstein. Je genauer wir das Impfverhalten kennen, desto besser wissen wir, wo wir künftig ansetzen müssen, um unsere Pläne auszurichten", so der Minister. Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria würden zeigen, dass mehr als die Hälfte der Schüler bereits geimpft seien.

Landwirte noch mit sehr geringem Impfschutz
Eine hohe Durchimpfungsrate zeige sich aber etwa auch in der Kommunikationsbranche, die öffentliche Verwaltung oder das Gesundheitspersonal mit etwa 80 Prozent. Land- und Forstwirtschaft und die Baubranche hinken jedoch mit rund 65 Prozent deutlich hinterher.

Rumänen und Russen bilden Schlusslicht
Interessant ist, dass Menschen, die in der Türkei, Tschechien (jeweils 73 Prozent), Deutschland oder Afghanistan (jeweils 72 Prozent) geboren wurden, eine überdurchschnittlich hohe Impfquote aufweisen - zum Vergleich: in Österreich geborene sind aktuell zu 67 Prozent geimpft. Anders hingegen sieht es bei Menschen aus Russland oder Rumänien aus - hier hat sich nicht einmal die Hälfte der Personen impfen lassen.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein: „Wenn Sie noch nicht geimpft sein sollten, machen Sie bitte gleich heute einen Termin aus.“ (Bild: Screenshot APA-Livestream)
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein: „Wenn Sie noch nicht geimpft sein sollten, machen Sie bitte gleich heute einen Termin aus.“

Knapp unter vier Prozent der Bevölkerung sind ausschließlich genesen und rund 30 Prozent sind weder geimpft noch genesen. „Die Zahlen zeigen uns, wen es noch zu überzeugen gilt“, so Mückstein.

Kaum Geschlechterunterschiede
Es gebe kaum Geschlechterunterschiede bei den Impfungen, erklärte der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas. Was die Altersgruppen anbelangt, sieht man, dass die Impfquoten im hohen Alter sehr hoch sind. In der Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen sehe man jedoch auch schon einen Anstieg. Im mittleren Alter gebe es aber jedoch ein gewisses Plateau.

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