Studie gibt Aufschluss
FFP2-Masken: Wie gut schützen sie uns gebraucht?
FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Doch wie steht es um das Infektionsrisiko, wenn man die Masken mehrmals trägt und wiederverwendet? Schützen sie uns dadurch weniger gut? Eine neue Studie gibt Aufschluss (siehe Video oben) darüber.
Eigentlich sind die FFP2-Masken für den Einmalgebrauch konzipiert. Für viele ist es jedoch nicht realistisch, täglich mehrfach eine frische Maske zu benutzen.
Im Backofen trocknen
Für Untersuchungen bezüglich der Wirksamkeit von gebrauchten Masken benutzten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation 15 verschiedene Masken-Modelle insgesamt - und das jeweils für 12 Stunden. Danach wurden die Masken bei 80 Grad im Backofen getrocknet. Das Ergebnis: Die Filterleistung nahm bei acht der 15 getesteten Modelle ab, blieb jedoch weiter im vorgeschriebenen Normalbereich. Die Schutzfunktion blieb bei zwölf Modellen erhalten.
Wirksamkeit der FFP2-Masken: Es kommt auf die richtige Trageweise an
FFP2-Masken bieten jedenfalls einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie die Wissenschaftler weiters berichteten. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent).
Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent, berechnet das Team. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, sodass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent zu senken.
Die Forscher berechneten das Infektionsrisiko, indem sie diverse Faktoren wie etwa Partikelgrößen, Physik beim Ausatmen, diverse Maskentypen und Risiko des Einatmens von Coronaviren kombinierten. „Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich zehn- bis hundertmal kleiner“, wird Bodenschatz in einer Mitteilung des Instituts zitiert. Denn die Atemluft, die an den Rändern aus der Maske strömt, werde verdünnt. Die Forscher hätten das Risiko jedoch so konservativ wie möglich berechnen wollen. „Wenn unter diesen Bedingungen sogar das größte theoretische Risiko klein ist, ist man unter realen Bedingungen auf der ganz sicheren Seite“, sagt Forscher Eberhard Bodenschatz.
Im Gegensatz dazu steht das Ergebnis bei Begegnungen von zwei Personen, die keine Maske tragen: Wenn in diesem Fall ein gesunder Mensch mit drei Metern Abstand wenige Minuten in der Atemluft eines Infizierten stehe, werde er sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anstecken, so die Forscher. Bodenschatz betont: „Unsere Ergebnisse zeigen noch einmal, dass das Maske-Tragen an Schulen - und auch generell - eine gute Idee ist.“
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