AstraZeneca-Vakzin

Österreich spendet 1 Mio. Impfdosen an Bangladesch

Politik
29.12.2021 12:20

Österreich hat knapp eine Million Dosen des Coronavirus-Impfstoffs von AstraZeneca an Bangladesch gespendet. Wie am Mittwoch Außen- und Gesundheitsministerium mitteilten, sollen zwei Kühlcontainer mit 956.550 Dosen des Vakzins im Laufe des Nachmittags (Ortszeit) in Dhaka eintreffen. Zum Haltbarkeitsdatum des Impfstoffs wurden keine Angaben gemacht. Vor wenigen Tagen hatte das Gesundheitsministerium den Verfall von 280.000 AstraZeneca-Dosen einräumen müssen.

Zuvor hatte Bosnien-Herzegowina einen Teil der von Österreich gespendeten AstraZeneca-Dosen wegen kurzer Ablaufdaten entsorgen müssen. Die Regierung hatte die 500.000 Dosen, die ein Verfallsdatum im Oktober und November hatten, im August an das Balkanland geliefert. Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hatte kürzlich vor einem Verfall von Millionen Impfdosen in Österreich gewarnt, insbesondere bei AstraZeneca, das schon seit dem Sommer hierzulande praktisch nicht mehr geimpft werde.

Von dem Impfstoff hatte Österreich 5,2 Millionen Dosen erhalten, doch fanden nur knapp 1,6 Millionen Dosen den Weg in die heimischen Oberarme. Einschließlich der Lieferung an Bangladesch hat Österreich mittlerweile 3,2 Millionen AstraZeneca-Dosen an bedürftige Länder gespendet.

„Ausdruck der österreichischen Impfsolidarität“
„Die Spende an Bangladesch ist ein weiterer Ausdruck der österreichischen Impfsolidarität“, heißt es vom Außen- und Gesundheitsministerium. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) betonten, dass Österreich in den sechs Monaten seit dem Sommer bereits mehr als vier Millionen Impfdosen gespendet hätten.

Knapp eine Million Impfdosen des Herstellers Johnson&Johnson seien nämlich an COVAX, eine Initiative, die einen weltweit gleichmäßigen und gerechten Zugang zu Impfstoffen gegen Covid-19 gewährleisten will, übergeben worden. Sie würden durch das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF in Afghanistan, Burkina Faso und auf den Philippinen verteilt werden, heißt es.

„Die Pandemie ist erst zu Ende, wenn sie überall auf der Welt zu Ende ist. Ich bin daher stolz darauf, dass Österreich mit Impfstoffspenden einen wichtigen Beitrag leistet und sich hier in besonderem Maße solidarisch zeigt“, so Mückstein.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)

Diskussion um ablaufende Impfstoffdosen
In der Diskussion um ablaufende Impfdosen hatte der Gesundheitsminister vor Weihnachten mitgeteilt, dass 2,7 Millionen Dosen im ersten Quartal 2022 ihr Haltbarkeitsdatum überschreiten und weitere 3,65 Millionen Dosen im zweiten Quartal. „Akut besteht keine Gefahr, dass diese Impfdosen ablaufen“, betonte Mückstein unter Verweis auf die „derzeit hohen Impfraten“ von bis zu 100.000 Stichen pro Tag.

Zu Weihnachten ist der Sieben-Tage-Schnitt bei den Impfungen in Österreich allerdings auf unter 40.000 Stiche pro Tag gesunken. Für den Fall, dass sich das derzeitige Impftempo verlangsame, bestehe die Möglichkeit, Impfdosen an Drittländer zu spenden, so Mückstein.

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