„Wie viele Menschen müssen noch sterben?“ - im August 2020 richteten die Anrainer einer berüchtigten Kreuzung in Steinerkirchen an der Traun einen emotionalen Appell an die Behörden, doch es änderte sich kaum was. Am Dienstag verlor Manuel K. (16), ein Nachwuchssportler mit großen Träumen, dort sein Leben...
„Es ist jetzt genug. Es muss endlich was getan werden, diese Unfälle müssen verhindert werden“, Harald Scheureder ist sauer. Er wohnt neben der Kreuzung in der Ortschaft Linden in Steinerkirchen/Traun. Am Dienstag gegen 17 Uhr hörte er – wie schon so oft zuvor – einen lauten Knall. Er blickte aus dem Fenster und wählte sofort den Notruf.
Nachwuchshoffnung im Tischtennis
Ein 18-Jähriger aus Molln dürfte trotz Stopptafel nicht angehalten haben, ein Lkw-Fahrer konnte nicht mehr ausweichen. Der Freund des Autolenkers, Manuel K. (16) aus Pettenbach, saß am Beifahrersitz – er starb noch an der Unfallstelle. Manuel spielte Tischtennis, hatte große Ziele: „Er kam vor einem Jahr voller Hoffnung zu uns, dass er es in den Spitzensport schafft. Er hat sich in letzter Zeit super entwickelt“, steht Günther Renner, Obmann von Linz AG Froschberg, unter Schock.
Stoppschilder und Bodenmarkierungen verbessert
Im August 2020 starb an der gleichen Stelle eine 76-Jährige - auch sie kollidierte mit einem Lkw. Nach diesem Unfall schien sich etwas zu bewegen: „Unser Bürgermeister hat sich damals super eingesetzt, es wurden besser sichtbare Stoppschilder und Bodenmarkierungen angebracht. Das ist gut, aber leider noch nicht genug“, so Scheureder.
Es ist jetzt genug. Es muss endlich was getan werden, diese Unfälle müssen verhindert werden.
Anrainer Harald Scheureder
Die Anrainer versuchen schon lange eine Entschärfung der Kreuzung zu bewirken: „Ich könnte mir kurzfristig einen Fahrbahnteiler oder Lichter vorstellen. Langfristig wurde bereits eine Straßenverlegung angedacht“, ist Scheureder von den zuständigen Behörden enttäuscht.
Weitere Gespräche geplant
Ortschef Thomas Steinerberger sagt: „Ich werde mich nochmals für einen Fahrbahnteiler einsetzen. Das ist aber nicht so einfach, weil man dafür einiges an Grund braucht.“ Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner heißt es, dass nach dem Unfall im Jahr 2020 erste Planungen für eine bauliche Adaptierung aufgenommen wurden. Jetzt soll es für weitere Gespräche ein Treffen mit Vertretern der Behörde, der Gemeinde, den Grundeigentümern und der Polizei geben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.