60 Prozent der Tiroler gehen sehr - bzw. optimistisch ins neue Jahr. Das zeigt eine aktuelle IMAD-Umfrage zum Jahreswechsel. Nicht ganz so prickelnd sieht das neue Jahr für die ÖVP aus.
Knallen am frisch begonnenen neuen Jahr 2022 die Sektkorken oder herrscht doch eher Katerstimmung? Für die Bevölkerung Tirols eher ersteres, für die Landesregierung hingegen eher zweiteres! Das zeigt eine aktuelle IMAD-Umfrage, durchgeführt unter einem repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt mit 500 befragten Personen zwischen 16 und 70+ Jahren.
„Wie gehen Sie persönlich in das Jahr 2022?“, lautete eine der Kernfragen. Und hier zeigt sich: Der weitaus größte Teil ist optimistisch. Die allerbestens Gelaunten und die Schwarzseher halten sich in etwa die Waage.
„Sowohl die vorliegenden Ergebnisse als auch bereits vorliegende Studien zeigen, dass vor allem junge Menschen von der Pandemie stark betroffen sind“, erklärt Studienautorin Barbara Traweger-Ravanelli, „umso erfreulicher ist es, dass der Optimismus und die Zuversicht nicht (ganz) verloren gegangen sind, denn vor allem die Generation der bis 30-Jährigen geht, wenn auch nicht sehr, zumindest optimistisch in das neue Jahr – ganz nach dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt!“
Abgefragt wurden auch die Wünsche für das neue Jahr. Und hier rangiert – wenig überraschend – der Wunsch nach einem Ende der Pandemie an erster Stelle. Corona bleibt auch bei den folgenden Wünschen auf der Hitliste bestimmendes Thema. Die Studienautorin erklärt dazu: „Auch wenn der größte Wunsch aller das Ende der Pandemie bzw. die Rückkehr zu einem normalen Alltag ist, zeigt die Realität, dass dies noch etwas in der Ferne liegt und so haben die Wünsche nach keiner Spaltung der Gesellschaft mehr, nach mehr Miteinander oder dass es keinen Lockdown mehr geben soll noch mehr Bedeutung.“
Weiterhin fallender Trend bei der Tiroler Volkspartei
Interessantes Detail bei den Wünschen: Nur 3% der Befragten verspüren Lust auf Neuwahlen. Diese wird es aber geben, spätestens 2023. Und es zeigt sich: Wären am Sonntag Wahlen, würde das die ÖVP absolut auf dem falschen Fuß erwischen: Der Abwärtstrend, der sich schon bei der Regierungsumbildung im Mai 2021 abgezeichnet und eine IMAD-Umfrage im Oktober bestätigt hat, setzt sich weiter fort. Zwar würde die ÖVP immer noch haushoch voran liegen, aber sie hätte gegenüber dem Ergebnis von 2018 kräftig, nämlich ziemlich genau 10%, eingebüßt und würde bei 34,3% stehen. Zum Vergleich: Im Oktober waren es noch 37,4%. „Es wird Zeit, dass die Tiroler ÖVP wieder politische Akzente setzt und sich nicht zu sehr von der Pandemie treiben lässt“, analysiert Politikforscher Christian Traweger, „vor allem die Zurufe aus dem Tourismus und der Seilbahnwirtschaft – keine Frage, zwei sehr wichtige Bereiche in Tirol – sind in ihrer Art und Weise nicht förderlich für die Tiroler VP und tragen unter anderem zu diesem Abwärtstrend bei.“
Herbe Verluste würde aktuell die SPÖ einfahren, die bei 11,8% (LA-Wahl 2018: 17,3%) liegt, die Grünen würden leicht zulegen auf 12,5% (2018: 10,7%), die FPÖ bliebe mit 15,5% konstant, Liste Fritz (7,7%) und Neos (9,7%) würden (zuletzt je 5%) zulegen. Die impfkritische MFG würde auf Anhieb 6,5% erreichen und in den Landtag einziehen. 22% gaben an, noch unentschlossen zu sein.
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