Impfgegner vermutet
Anschlag auf Büro von Lauterbach in Silvesternacht
In der Silvesternacht ist die Scheibe des Kölner Wahlkreisbüros von Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeworfen worden. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Lauterbach sagte am Neujahrstag der Deutschen Presse-Agentur, wegen vorangegangener Sachbeschädigungen mit Parolen und entsprechender Drohmails gehe er davon aus, dass die erneute Attacke auf sein Büro aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus verübt wurde.
„Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun“, sagte der Minister. „Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig.“
Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun.
Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach dem Anschlag auf sein Büro
„Krankheitsminister“, „Mörder“, „Psycho Lauterbach“
Am 10. Dezember war das Büro mit Parolen wie „Krankheitsminister“, „Mörder“ und „Psycho Lauterbach“ beschmiert worden. Wann genau in der Jahreswechselnacht das mehr als faustgroße Loch in die Scheibe des Ladenlokals geschlagen worden war, sei unklar, hieß es aus dem SPD-Ortsverein.
Lauterbach-Tweet vor Anschlag: „Übertreibt es nicht“
Der in der Corona-Pandemie als Mahner und Warner bekannte Lauterbach zeigte am Silvesterabend (vor dem Anschlag) Ironie. Mit einem Foto auf Twitter nahm der SPD-Politiker Stellung zum Feiern des Jahreswechsels. „Übertreibt es nicht. Ich sehe euch. Grüße, euer Karl“, steht auf einem Meme, das er verlinkte, auf dem er von draußen heimlich durch ein Fenster blickt.
Ganz falsch sei das bearbeitete Foto nicht, schrieb der Minister und wünschte einen „schönen letzten Abend in 2021“. Er „appelliere an alle, ein letztes Mal, vorsichtig zu sein“, schrieb er. „Testen, sehr kleine Gruppen, Mundschutz wo nötig und alleine Fernsehen bei Symptomen.“
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