Plötzlich gab‘s kein Halten mehr. Der Alexandra Palace, als „Ally Pally“ bekannter Austragungsort der Darts-WM, explodierte sprichwörtlich, als Weltmeister Gerwyn Price im (letztlich verlorenen) Viertelfinale gegen Michael Smith einen sogenannten Neun-Darter lieferte. Geholfen hat‘s am Ende doch nichts, Titelverteidiger Price schied nach einem Krimi aus.
Von einem Neun-Darter spricht man, wenn der „Leg“ in der geringstmöglichen Anzahl an Würfen, also neun, beendet wird. Neun Würfe genügen also, um von 501 auf 0 runterzukommen und somit den Leg für sich zu entscheiden. Price machte es im zweiten Leg des vierten Satzes vor - und die Fans flippten aus:
Schon dritter Neun-Darter
Da staunte und applaudierte selbst Konkurrent Michael „Bully Boy“ Smith. Immerhin: Es war bereits der dritte Neun-Darter bei der laufenden WM - so etwas hatte es bis dahin in der Geschichte des Turniers noch nie gegeben. Vorher hatten bei der WM 2022 der Schotte William Borland (17. Dezember) und der Litauer Darius Labanauskas (18. Dezember) das perfekte Spiel vollbracht.
Price trotzdem out
Obwohl Price im vierten Satz das perfekte Spiel zeigte, gewann Smith den Satz mit einem Average von 121,33 und glich zum 2:2 aus. Price antwortete jedoch im fünften Satz und holte sich die Führung zurück. Die folgenden beiden Sätze wurden geteilt, wobei Price vor dem rückblickend entscheidenden achten Satz mit 4:3 in Führung lag.
Nachdem Price Darts auf die Doppel 20 und die Doppel 10 zum Matchgewinn vergab, behielt Smith die Nerven auf der Doppel 8 und erzwang einen neunten Satz. Smith brach den Anwurf im ersten Leg des Entscheidungssatzes und legte mit einem 108er Checkout nach, um Price in die Schranken zu weisen. Der Weltranglistenerste hielt daraufhin seinen Anwurf, um am Leben zu bleiben, verfehlte aber im letzten Leg Tops für ein 110er Finish, so dass Smith mit der Doppel 12 einen denkwürdigen Sieg einfahren konnte.
Smith „so glücklich“
„Ich bin so glücklich, das ist einer der besten Abende meiner Karriere,“ sagte Smith: „Ich fand, dass ich wirklich gut gespielt habe, aber zum Ende hin fing ich an zu zittern und musste mich zusammenreißen. Als ich auf der letzten Doppel 12 war, habe ich mir einfach gesagt: ‘Konzentriere dich auf das, woran du in den letzten 12 Monaten gearbeitet hast‘. Ich bin der Verwirklichung meines Traums einen Schritt näher gekommen. Das ist meine Chance.“
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