Bei Corona-Fällen

Frankreich schließt keine Schulklassen mehr

Ausland
03.01.2022 11:53

Vereinzelte Corona-Fälle haben in Frankreich nicht mehr zur Folge, dass ganze Schulklassen geschlossen werden. Wenige Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien wurden neue Corona-Vorschriften veröffentlicht - verschärft wurden dagegen die Masken- und Homeoffice-Pflicht. Die Nationalversammlung debattiert zudem ein Gesetz, das den Impfdruck erhöhen soll.

Im Fall eines positiven Schülers oder einer positiven Schülerin muss künftig die gesamte Klasse getestet werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei Coronavirus-Fällen geschlossen wird, gilt jetzt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren landesweit mehr als 3000 Klassen geschlossen.

In Frankreich liegt die Corona-Inzidenz inzwischen landesweit bei mehr als 1500 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Der Wissenschaftsrat hatte während der Ferien gewarnt, dass bis zu einem Drittel der Lehrkräfte bis Ende Jänner infiziert oder Kontaktperson von Infizierten sein könnte.

Auch jenseits der Schulen wurden die Quarantäne-Regeln in Frankreich deutlich gelockert. Vollständig geimpfte Corona-Infizierte müssen sich unabhängig von der Variante für sieben Tage isolieren. Sie können sich nach fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten. Für vollständig geimpfte Kontaktpersonen wurde die Pflicht zur Quarantäne aufgehoben.

In vielen Städten gilt wieder Maskenpflicht auch im Freien
Verschärft wurde hingegen die Pflicht zum Homeoffice. Wer seiner Arbeit auch von zu Hause aus nachgehen kann, muss dies an mindestens drei Tagen in der Woche tun. 
In Paris und anderen Städten gilt wieder eine Maskenpflicht im Freien. In öffentlichen Transportmitteln und Geschäften müssen nun auch Kinder ab sechs Jahren Mund und Nase bedecken, bisher galt dies erst ab elf Jahren. In Zügen ist Essen und Trinken offiziell verboten, aber das Bahnunternehmen SNCF kündigte bereits an, auf langen Strecken und bei Kindern Nachsicht walten zu lassen.

(Bild: AFP )

Die neuen Regeln betreffen auch die französische Institution des Kaffeetrinkens an der Bar. Wer Kaffee trinken möchte, muss fortan einen Sitzplatz haben (und den Kaffee entsprechend teurer bezahlen).

Unterdessen befasst sich die Nationalversammlung mit dem bereits zwölften Gesetzentwurf zum Umgang mit der Pandemie. Der bisher geltende Gesundheitspass soll in einen Impfpass umgewandelt werden; dies entspricht dem Übergang von der 3G- zur 2G-Regel. Für den Besuch vieler öffentlicher Orte wird ein negativer Test nicht mehr ausreichen. Die Opposition hat bereits mehr als 700 Änderungsanträge eingereicht.

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