Zum Jahreswechsel hat die neue Variante ihren Vorgänger Delta auch bei uns abgelöst. Wie damit umgehen? Die Beratungen laufen. Die „Krone“ fasst die jüngsten Corona-Entwicklungen zusammen.
Während man sich vielerorts zum Jahreswechsel noch darüber mokierte, dass die Silvesterparty ausfallen musste, hat Omikron sich zur vorherrschenden Variante entwickelt - siehe Grafik.
Und die Fallzahlen steigen weiter: 3319 Neuinfektionen meldeten die Ministerien am Montag - und das bei deutlich geringeren Testzahlen als sonst, was vermuten lässt, dass die tatsächlichen Fallzahlen auch deutlich höher sein dürften. Rund um die Feiertage wurden zuletzt nur 194.889 PCR-Tests in 24 Stunden ausgewertet (1,7 Prozent davon positiv), in der Vorwoche hingegen im Schnitt täglich 550.552.
Wellen steiler und schneller
Wie bei uns steigen weltweit die Zahlen der Infektionen an - weniger noch jene der Hospitalisierten, was vermuten lässt, dass die Variante ansteckender ist, aber nicht zwingend zu schweren Verläufen führt. Die Wellen verlaufen bei Omikron jedenfalls steiler und schneller. Molekularbiologe Ulrich Elling: „Omikron fährt mit hoher Drehzahl.“ Positiv daran: Ein Freitesten sei schneller möglich, die Maske effektiver. Zugleich aber seien Tests kürzer aussagekräftig, die Cluster-Verfolgung schwieriger aufgrund des Zeitdrucks, und Betroffene würden in einem Cluster fast alle gleichzeitig krank: „Eine Herausforderung für die kritische Infrastruktur.“
Werden Quarantäne-Regeln gelockert?
Denn so könnten viele Arbeitskräfte zugleich fehlen. Längst wird überlegt, die Quarantäne-Regeln zu lockern. Zuletzt sprachen sich dafür Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser aus. Letzterer will auch darüber sprechen, ob die Geltungsdauer des Grünen Passes auf 180 Tage verkürzt werden sollte. Für Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer sollte eine Verkürzung der Quarantäne bundesweit einheitlich geregelt sein: Der Krisenstab des Landes rechnet mit 60.000 bis 70.000 gleichzeitig infizierten Oberösterreichern.
Was wirklich an Maßnahmen kommt, wird man sehen: Am Dienstag berät die GECKO-Krisenkoordination, am Donnerstag tagen Experten, Länder und Regierung. Zuletzt war sogar ein Lockdown nicht ausgeschlossen.
Anträge auf Schadenersatz deutlich gestiegen
Im Vorjahr wurden übrigens rund 370 Anträge auf Schadenersatz nach dem Impfschadengesetz an den Staat gestellt, die meisten eben zu Corona-Impfungen. Ein deutlicher Anstieg: 2020 waren es insgesamt nur zehn gewesen. Anträge stellen kann quasi jeder, ob tatsächlich ein Impfschaden vorliegt, wird aber erst durch medizinische Gutachten in einem - meist langwierigen - Verfahren festgestellt.
„Für die Anerkennung muss eine Wahrscheinlichkeit gegeben sein“, so Impfexperte Herwig Kollaritsch zu Ö1. Heißt: Es spricht erheblich mehr für als gegen einen Zusammenhang mit der Impfung. „Die alleinige Möglichkeit einer Verursachung reicht nicht.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.