Auf diesen Schlagzeilen-Doppelschlag hätte man bei Daimler gerne verzichtet: Gerade sorgt die spektakuläre Ankündigung des effizientesten Elektroautos der Welt für Aufsehen, doch parallel taucht nun eine Negativmeldung auf: Mercedes will einem Medienbericht zufolge 800.000 Autos wegen möglicher Brandgefahr in die Werkstatt rufen - kann aber nicht, weil die notwendigen Ersatzteile nicht verfügbar sind! Der Ersatzteilemangel wurde mittlerweile von Mercedes-Benz Österreich bestätigt.
Da bleibt den Stuttgartern nur, die betroffenen Kunden zu bitten, ihre Premiumfahrzeuge stehen zu lassen, um kein Risiko einzugehen.
Mercedes-Benz Österreich bestätigt den Rückruf, hält sich zur von Bild genannten Anzahl aber bedeckt. Auch wie viele Fahrzeuge in Österreich in die Werkstatt müssen, bleibt unbeantwortet: „Bezüglich der Gesamtzahl bitten wir um Verständnis, dass wir diese nicht bestätigen bzw. keine marktspezifischen Zahlen kommunizieren werden.“ Bestätigt wurde, dass es um Dieselmodelle der Baureihen GLE, GLS und GLC sowie von G, C-, E- und S-Klasse geht. Nicht bestätigen wollte man den Produktionszeitraum Jänner 2017 bis Oktober 2021.
In einem Anschreiben informiert der Hersteller seine Kunden darüber, dass die über Unterdruck steuerbare Kühlmittelpumpe bei den Fahrzeugen eine Undichtigkeit zwischen Kühlmittel- und Unterdruckkreislauf aufweisen könnte. Als Folge könnte Kühlmittel an die elektrischen Umschaltventile gelangen, was zu Überhitzung und letztlich einem Brand führen könnte: Eine Brandgefahr könne „nicht vollständig ausgeschlossen werden“, wie es beim Mercedes-Blog mbpassion.de heißt.
Deshalb müssen die Autos in die Werkstatt, damit ein Software-Update durchgeführt und vor allem die problematischen Bauteile ausgetauscht werden können. Allerdings: „Die Maßnahme kann aktuell noch nicht gestartet werden, da die benötigten Teile noch nicht vorliegen“, wird den Kunden mitgeteilt.
Da kann Mercedes zwar nun relativ wenig dafür, weil solche Ersatzteil-Knappheiten eine Folge der Corona-Krise ist, ausbaden müssen es trotzdem die Besitzer der Autos: Sie sollen „umsichtig fahren“ und die Nutzung „auf das erforderliche Minimum“ beschränken. Zu Deutsch: das Auto stehen lassen, wenn es irgendwie möglich ist.
Der erste Schwung an Reparaturen sei für Mitte/Ende Jänner geplant.
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