Der deutsche Halbleiter-Spezialist Infineon, der auch in Kärnten mit einem großen Werk präsent ist, will in der Pandemie mit einem neuartigen CO2-Sensor punkten. Der Plan sei, ihn in Geräten wie Klimaanlagen, Raumüberwachung oder vernetzten Lautsprechern unterzubringen, kündigte das Unternehmen zum Start Technik-Messe CES in Las Vegas an.
Infineon sieht einen Markt für die Technik zum einen durch die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz - um nur dann lüften zu müssen, wenn es nötig ist und im Sommer wenig Kälte und im Winter wenig Wärme entweichen zu lassen. So müssen in Kalifornien selbst die Belüftungsanlagen in Privatwohnungen mit CO2-Sensoren ausgestattet werden.
Infineon-Manager Philipp von Schierstädt verwies aber auch speziell auf den Nutzen in der Pandemie durch den Zusammenhang zwischen CO2 und Aerosolen in der Luft. „Mit zunehmendem CO2-Pegel steigt die Gefahr, angesteckt zu werden.“ Infineon habe die Sensoren in den eigenen Besprechungsräumen installiert. „Damit wollen wir sicherstellen, dass in allen Besprechungsräumen immer ein niedriger CO2-Wert ist und damit ein geringer Aerosol-Gehalt, um die Mitarbeiter zu schützen.“
Licht verrät, wie viel CO2 vorhanden ist
Der Sensor mit dem Namen Xensiv PAS funktioniert mit photoakustischer Spektroskopie. Dabei wird Licht mit einer bestimmten Wellenlänge in eine Kammer mit Umgebungsluft geleitet. Die CO2-Moleküle absorbieren das Licht - und die Heftigkeit ihrer Reaktion wird mit einem Mikrofon gemessen. Daraus wird der CO2-Gehalt errechnet. „Man hat wirklich reale Werte“, betonte von Schierstädt.
Infineon könne auch Sensoren kombinieren, um zum Beispiel Radar und CO2-Messung zu verbinden. So würde man nicht nur den CO2-Gehalt feststellen, sondern auch erkennen, wo sich die Menschen aufhalten und gelüftet werden müsse. „Es ist für den Kunden am besten, eine Komplettlösung aus einer Hand zu erhalten.“ Mit Abmessungen von 14 mal 13,8 mal 7,5 Millimeter sei der Sensor zudem etwa viermal kleiner als aktuelle High-End-Technik.
Infineon arbeitet zudem an der Messung anderer Gase mit der Photoakustik-Technologie, auch im Außenbereich. „Wir wollen mittelfristig der wesentlichste Anbieter werden“, kündigte von Schierstädt an. Die Firma denke dabei auch an den Schutz der Innovationen: „Wir sind mit 200 Patenten ganz gut abgedeckt.“
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