Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat am Mittwoch ein „Omikron-Maßnahmenpaket“ für das Burgenland präsentiert. Man sei in einer Situation, wo man merkt, dass sich „sehr viele Menschen infizieren“, aber die Hospitalisierung nicht in diesem Ausmaß stattfinde wie bei anderen Varianten. Dennoch werde man den „Druck, die Impfung anzunehmen“, aufrechterhalten. Zudem sollen Testkapazitäten ausgebaut werden, in Pflegeheimen etwa wird ein täglicher Antigentest Pflicht.
„Ich persönlich gehe schon davon aus, dass die Spitäler in einem ähnlichen Maß belastet werden, wie in der vierten Welle. Daher muss man sich schon entsprechend vorbereiten“, so Doskozil am Mittwoch. Zudem sehe man bereits einzelne Cluster durch Omikron, etwa in Pflegeheimen - und auch hier zeige sich die Notwendigkeit der Impfung: „Diejenige Gruppe, die die dritte Impfung hatte, hat keine Hospitalisierung gebraucht. Aber zwei Personen, die nicht geimpft waren, sind an Omikron verstorben.“
Nach der Pressekonferenz stellte das Büro des Landeshauptmanns richtig, dass erst noch geklärt werden müsse, ob die Personen mit der Omikron-Variante oder einer anderen infiziert waren.
Burgenland startet wieder großflächige Impfangebote
80 Prozent der Burgenländer seien bereits geimpft, 49 Prozent bereits geboostert. Dennoch werde man ab 18. Jänner wieder in allen Gemeinden präsent sein und eine Impf-Möglichkeit anbieten. Auch wenn „gewisse Experten“ die Impfpflicht nun infrage stellen werden, spielte Doskozil auf die Aussage von Epidemiologe Gerald Gartlehner an, sehe er die absolute Notwendigkeit darin, „den Fokus auf dem Impfen zu behalten und uns nicht zu verzetteln“. Vielmehr müssen man die Menschen mitnehmen und sie überzeugen, sich impfen zu lassen.
Täglicher Test wird verpflichtend
In kritischen Infrastrukturen wie Pflegeheimen wird ab sofort ein täglicher Antigen-Test verpflichtend sein, auch für Geimpfte. Gerade bei Omikron sei es auffällig, dass auch Geimpfte oft nicht merken, wenn sie infiziert sind und so das Virus auch wieder verbreiten. Um das Personal in Spitälern und Pflegeheimen zu entlasten, wird ein Lehrgang aus der Krankenpflegeschule Oberwart, der sich bereits im dritten Ausbildungsjahr befindet, in die Praxis geschickt.
In den Schulen im Burgenland wird für die Teilnahme am Unterricht ein PCR-Test vor dem Schulbeginn nach den Winterferien verpflichtend sein, die Eltern seien diesbezüglich schon vorinformiert worden, so Doskozil. Für Kindergartenkinder werden wieder freiwillige Lollipop-PCR-Tests angeboten.
Kritik an Impfpflicht
Kritik kam von Doskozil an der ab 1. Februar vorgesehenen Impfpflicht. Er bezeichnete diese als „indirekte Impfpflicht“, aus der man sich durch die Bezahlung der Strafen rauszahlen könne. Auch wäre es wünschenswert, wenn es „bundesweite Maßnahmen“ gebe. Zudem sprach er sich für kostenpflichtige Tests aus.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.