Zuerst wurde im Forum aufs Übelste gehetzt. Und danach die Feuersbrunst im Camp der Klimaaktivisten in Wien frenetisch bejubelt. Die Staatsanwaltschaft ist alarmiert. Wir haben die vor Hass und Gewalt triefenden Chat-Nachrichten.
Fast wären Jugendliche gestorben. Die Täter sind noch unentdeckt. Doch die Unterlagen über eine „geheime“ Facebook-Gruppe könnte der Polizei interessante Hinweise liefern. Im Vorfeld des Brandanschlags auf eine Holzhütte im Aktivistencamp in der Hirschstettner Straße wurde in der nur für Mitglieder zugänglichen Gruppe menschenverachtend aufgestachelt (siehe unten).
Gepostet wurde zum Teil unter richtigen Namen und mit Profilfoto. Für User Peter (Nachnamen geben wir aus rechtlichen Gründen nicht bekannt) sind die Aktivisten „Ungeziefer“. Andere wollen mit Planierraupen und Kettensägen das „Gesindel“-Lager vernichten. User wie Mario sprechen direkt das Feuer an: „hingehen und abfackeln“. Nikolaus will dazu „5 Liter Sprit beisteuern. Zum Warm-Abtragen!“
Nach dem Anschlag in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages – es wurde Brandbeschleuniger verwendet – wird unter den Mitgliedern der Gruppe gejubelt und gewitzelt: „Schade, im Feuer hätte man schön Würstel braten können.“ Oder: „Es ist ok das (sic!) dieser Dreck abgefackelt wurde“, meint Herbert. Dazu viele lachende Smileys und ein „Yessssss!“ mit Flammensymbolen.
Die Wiener Grünen haben die vor Gewalt triefenden Postings sorgfältig dokumentiert und der Staatsanwaltschaft übergeben. Laut Sachverhaltsdarstellung geht es um die Aufforderung und Gutheißung einer Straftat. Bei rechtskräftiger Verurteilung steht darauf Gefängnis. „Was mich so schockiert, ist, dass keiner der Gruppe schreibt: ,Hört auf, das geht zu weit!‘“, sagt Gemeinderätin Heidi Sequenz (Grüne).
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