Bei Desktop-PCs feierte Intel mit seinen erstarkten Core-i-Prozessoren der „Alder Lake“-Generation bereits Erfolge, nun will man sich am Notebook-Markt die Leistungskrone von AMD und Apple zurückholen. Der Core-i9-12900H als stärkster Vertreter der neuen Generation für Gaming-Laptops und mobile Workstations soll es mit gleich 14 Rechenkernen richten.
Bei den neuen Chips, die auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas angekündigt wurden, nimmt Intel wie schon bei den Desktop-Prozessoren - krone.at berichtete - Anleihen bei Mobilprozessoren für Smartphones. Statt identer Rechenkerne gibt es in Intels neuem Top-Mobilprozessor sogenannte Power-Kerne für maximale Leistung und Effizienz-Kerne für möglichst geringen Stromverbrauch.
Mobiler i9 erledigt 20 Threads gleichzeitig
Im Core-i9-12900H arbeiten sechs solche Power- und acht Effizienz-Kerne. Die Power-Kerne verfügen über Multi-Threading, können also zwei Rechenoperationen (Threads) gleichzeitig erledigen. Insgesamt schafft Intels neuer Laptop-Chip somit 20 Threads gleichzeitig.
Neben dem fünf Gigahertz schnellen Hochleistungs-Chip der i9-Reihe hat Intel noch drei Core-i7-Modelle mit 10 bis 14 Kernen und 4,7 bis 4,8 Gigahertz Takt sowie drei i5-Prozessoren mit acht bis zwölf Kernen und 4,4 bis 4,5 Gigahertz angekündigt, die in günstigeren Notebooks zum Einsatz kommen werden.
Die ganze Intel-Show von der CES zur Nachschau:
P- und U-Serie noch deutlich sparsamer
Der Verbrauch der Prozessoren mit H-Namenszusatz wird mit durchschnittlich 45 Watt beziffert. Für dünne und leichte Notebooks bringt Intel im ersten Quartal noch zwei weitere Chipfamilien: Die P-Serie soll im Schnitt 28 Watt verbrauchen, die besonders sparsame U-Reihe soll sogar mit neun bis 15 Watt auskommen.
AMD, Apple und Qualcomm greifen an
Der einst so übermächtige Chipriese Intel ist in den letzten Jahren in Bedrängnis geraten: Erzrivale AMD hat Intel mit seinen Ryzen-Chips im Desktop- und zuletzt auch verstärkt im Notebook-Bereich Marktanteile abgenommen. Der einstige Großkunde Apple hat Intel den Laufpass gegeben und designt die Prozessoren seiner Mac-Computer auf Basis von ARM-Architektur mittlerweile mit großem Erfolg selber.
Zu allem Überfluss für Intel drängt der bisher vor allem auf Smartphone-Chips spezialisierte US-Rivale Qualcomm mit seinen Mobilprozessoren ebenfalls zunehmend in den PC. Mit den radikal neu gestalteten Chips der „Alder Lake“-Generation versucht Intel, diese Angriffe abzuwehren.
Eintritt in den Grafikchip-Markt steht bevor
Während Intel bei seinen Universalprozessoren wachsende Konkurrenz abwehren muss, will der US-Chipriese bei Grafikprozessoren bald selbst zur Konkurrenz für die Branchengrößen AMD und Nvidia werden. Intel bereitet fieberhaft seinen Einstieg in das Geschäft mit Grafikchips vor und hat auf der CES seinen 3D-Beschleuniger Arc A370M angekündigt, der in Notebooks zum Einsatz kommen wird. Künftig will Intel mit seinen Arc-Grafikchips dann auch am Markt für Desktop-Grafikkarten mitmischen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.