Im Juli rief die weinende Mutter den erwachsenen Sohn an: „Er lässt mich nicht weg!“ Der gute Bub fuhr in die elterliche Wohnung, sagte zur Mama: „Pack deine Sachen, und los geht’s.“ So einfach war die Sache aber nicht: Zum einen hatte der gestrenge Herr Papa nicht nur den Autoschlüssel, sondern auch den Hausschlüssel von Serbien versteckt. Zum anderen ließ er so sehr nicht mit sich reden, dass der Sohn sogar die Polizei anrief. Die bedauerten: Familienangelegenheit, man könne leider nicht einschreiten.
Letztlich musste man doch kommen. Denn der Sohn hatte die Mama zwar in seine Wohnung bugsiert, kehrte aber in Begleitung seiner Freundin um, um Schmuck und Geld zu holen – gebunkert in einer Schachtel im Eiskasten!
„Das waren vielleicht Schmerzen“
Da ging der Vater auf den Sohn wie ein Jungstier los, mit einem Messer in der Hand. Geistesgegenwärtig filmte die Freundin die Szenen mit dem Handy. Der Sohn hatte als Waffe seine Zähne – die rammte er dem Vater in die Unterarme! Das monierte der des Mordversuchs Angeklagte auch wehleidig vor Gericht: „Das waren vielleicht Schmerzen!“
Die Geschworenen entschieden auf Nötigung: ein Jahr Haft teilbedingt, die vier Monate fest hat er in der U-Haft verbüßt.
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