Aufmerksamen Beobachtern sind sie bereits seit längerem aufgefallen: Flugzeuge kleinerer Bauart, die in der Corona-Krise vermehrt den Salzburg Airport ansteuern – wie etwa auch eine Cessna, kommend aus Sylt, die am Mittwochabend in Salzburg aufsetzte.
Kein Einzelfall, wie „Krone“-Recherchen zeigen. Längst nicht nur der erwähnte Privatflieger aus Sylt oder etwa auch der „Russenjet“ – den auch der russischen Ex-Vize-Premier Igor Schuwalow nutzt – steuern in der Pandemie den Airport an. Letzterer sorgte, wie berichtet, 2020 für Aufregung wegen der damals geltendenden Landeverbote.
Beruflich wie privat sind flexible Luxusjets gefragt
Am Flughafen beobachtet man einen weiterhin starken Privatjet-Markt. „Im Vergleich zu 2019 ist das Flugaufkommen annähernd gleich“, heißt es auf Anfrage vom Airport.
Den ungebrochen starken Trend spürt auch die Linzer Globe Air, die mittlerweile gut 20-mal wöchentlich den Salzburg Airport anfliegt, Tendenz steigend. Vor allem Geschäftsreisende und Touristen aus London, Paris oder etwa auch dem Süden Frankreichs lassen sich gern von den Oberösterreichern in die Mozartstadt fliegen. „In den vergangenen drei Monaten hat sich Salzburg zu einem unserer Topmärkte entwickelt, vergleichbar mit Paris“, berichtet Dieter Pammer von Globe Air.
Mit ein Grund? Die Nähe zu Bayern und der strauchelnde Linienverkehr. „Die Leute wollen einfach sicher und verlässlich von A nach B kommen“, so Pammer.
Und das lassen sich die Kunden der Airline einiges kosten: Ein Flug von Salzburg nach London mit einer Cessna Citation, die Platz für vier Personen bietet, kostet rund 4600 Euro, Visa-Service inklusive. Ohne die nötigen Corona-Nachweise gehe es aber nicht. „Ohne Dokumente ist die Buchung nicht möglich“, so Pammer.
Salzburg oft auch ein Umsteigepunkt nach Zell
Endstation ist dabei für die Gäste oft nicht. Die Linzer bieten mit einem Pinzgauer Partner auch Helikopterflüge zum Flugplatz Zell an – die Düsenjets der Globe Air sind dort nicht zugelassen. Wegen des bisher wenig winterlichen Wetters nutzen das allerdings wenige. Auch Limousinen sind wenig gefragt, weiß Anbieter Richard Stocker. „Wir verzeichnen ein Minus von 60 Prozent, viele fahren mit eigenen Autos weiter.“ Am Zeller Landeplatz beobachte man dieser Tage keine Privatjets, so Geschäftsführer Hannes Walcher. „Die sind bei uns kein Thema, unsere Landebahn ist dafür zu kurz“, so Walcher. Derzeit verursachten Unsicherheiten um die Einreiseverordnung das Ausbleiben der Sportflieger, die man streng kontrolliere. „50 Prozent davon kommen aus Deutschland, die fallen fast ganz weg“, so der Flugplatz-Chef, der davon ausgeht, dass sich das gewerbliche Flugaufkommen bei 75 Prozent einpendelt.
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