Das österreichische Außenministerium warnt vor Reisen nach Kasachstan. Es gelte eine Reisewarnung (Sicherheitsstufe 6) für ganz Kasachstan, hieß es am Dreikönigstag auf der Homepage des Ministeriums. In dem zentralasiatischen Land werden die regierungskritischen Proteste offenbar blutig niedergeschlagen.
„Seit der Nacht auf den 05.01.2022 kommt es in Kasachstan zu Demonstrationen mit teilweise gewalttätigen Ausschreitungen. Es wurde der Notstand ausgerufen, es herrscht in der Zeit von 23 Uhr bis 7 Uhr eine Ausgangssperre“, heißt es auf der Website des Ministeriums. Die Ein- und Ausfahrt sei während des Notstandes eingeschränkt - mit verschärften Personenkontrollen müsse gerechnet werden.
„Weitere Demonstrationen bzw. Ausschreitungen können nicht ausgeschlossen werden.“ Reisenden wird empfohlen, „Stadtzentren, Plätze, große Straßen und touristische Sehenswürdigkeiten in den Städten sowie Menschenansammlungen jedenfalls zu meiden“. Zusätzlich werde empfohlen, „Nachrichten und Medien für aktuelle Informationen zur Situation im Land sorgsam zu verfolgen“, rät das Außenministerium.
Dutzende Tote und über 1000 Verletzte bei Demos
Kasachstan wird derzeit von massiven Unruhen erschüttert. Proteste, die sich zunächst gegen steigende Gaspreise richteten, weiteten sich binnen weniger Tage im ganzen Land aus. Dutzende Demonstranten und mehrere Polizisten sollen bereits ums Leben gekommen sein. Laut Angaben des kasachischen Gesundheitsministeriums gibt es zudem mehr als 1000 Verletzte.
Rund 2000 Festnahmen allein in Almaty
Bei den Protesten sind nach offiziellen Angaben der Behörden allein in der Millionenstadt Almaty etwa 2000 Menschen festgenommen worden. Die Festnahmen dauerten an, teilte die Polizei des Landes am Donnerstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tengrinews mit. Unklar war zunächst, wie viele Menschen landesweit in Gewahrsam genommen wurden.
Lufthansa streicht ihre Flüge nach Kasachstan
Angesichts der schweren Unruhen in Kasachstan hat die Lufthansa Flüge nach Almaty gestrichen. „Aufgrund der weiteren Entwicklung hat Lufthansa nun entschieden, bis auf Weiteres keine regulären Flüge nach Almaty mehr anzubieten“, so die Airline-Gruppe und AUA-Mutter. Die AUA sei davon nicht betroffen, weil Kasachstan nicht im Flugplan der Airline ist, wie die Fluglinie am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.
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