Neben den Eigentumspreisen steigen auch die Mieten an. Im Altbau zahlen neun von zehn Mietern zu viel. Doch es gibt Abhilfe.
Wohnen in Wien ist teuer. Die Eigentumspreise werden mittlerweile laut Arbeiterkammer sogar von der Nationalbank zu 30 Prozent überbewertet. Die Stadt ist also nicht weit davon entfernt, sich in einer Immobilienblase zu befinden - die irgendwann, aber sicher, platzen wird. Was das auslösen kann, haben die USA erst vor wenigen Jahren gezeigt.
Neuer Rekord
Aber auch die Mietpreise steigen immer mehr in ungeahnte Höhen. Und das vor allem im Altbau, dessen Mietzins in den meisten Fällen ja eigentlich geregelt ist. Dass aber vor allem dort zu viel verlangt wird, zeigt der Jahresbericht der Mietervereinigung Wien (MVÖ). Diese erstritt für seine Mitglieder (Mieter und Wohnungseigentümer) 3,1 Millionen Euro - ein neuer Rekord. Insgesamt führten die Experten 17.101 wohnrechtliche Einzelberatungen durch. Bei den daraus eingeleiteten Verfahren im letzten Jahr ging es in 41 Prozent um überhöhten Mietzins, 35 Prozent betrafen Betriebskostenabrechnungen.
Mieten sind nach wie vor viel zu hoch
„Dass wir im letzten Jahr eine Rekordsumme für unsere Mitglieder erkämpfen konnten, macht deutlich, dass die Mieten auch im preisgeregelten Altbau nach wie vor zu hoch sind“, sagt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der MVÖ Wien. Es lohne sich daher, die Miethöhe genau prüfen zu lassen. Neben den Klassikern Miet- und Betriebskosten ging es in elf Prozent der Verfahren zudem um die Durchsetzung von Reparaturarbeiten, in sechs Prozent um Kautionen.
Leider können sich Mieter nicht immer darauf verlassen, dass ihre Vermieter die gesetzlichen Mietzinsobergrenzen einhalten. Bei privaten Altbauwohnungen sind die Preise in rund neun von zehn Fällen überhöht.
Thomas Ritt, Wohnexperte der AK
Reform des Mietrechtsgesetzes
Laut einer Erhebung der Arbeiterkammer ist die Miete bei privaten Altbauwohnungen sogar in neun von zehn Fällen zu hoch. Laut Thomas Ritt, Wohnexperte der AK, gehe es oft um Tausende Euro. „Zu hoffen ist, dass es bald zu einer Reform des Mietrechtsgesetzes kommt“, so Ritt.
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