Für Marco Rossi ist am Dreikönigstag sein großer Traum in Erfüllung gegangen. Das 20-jährige Eishockeytalent kam zu seinem Debüt in der National Hockey League (NHL) und durfte sich über viel Spielzeit, eine gute Leistung und einen Sieg mit den Minnesota Wild freuen. Die Wild beendeten mit einem 3:2 bei den Boston Bruins den Negativlauf von zuletzt fünf Niederlagen. Rossi ist nach Reinhard Divis, Christoph Brandner, Thomas Pöck, Thomas Vanek, Andreas Nödl, Michael Grabner und dem aktuell für die Dallas Stars spielenden Michael Raffl der achte Österreicher, der in der NHL zum Einsatz gekommen ist. Zudem trifft Michael Raffl beim 6:5-Sieg der Dallas Stars nach Penaltyschießen - zum vierten Mal in der laufenden Spielzeit.
Rossi hat sich mit starken Leistungen im Farmteam Iowa Wild, für die er mit 23 Punkten in 21 Spielen Topscorer ist, den Aufstieg in die NHL verdient. Vor den Augen seiner angereisten Eltern kam der Vorarlberger auch eine Stufe höher gleich gut ins Spiel.
Der Center wurde von Trainer Dean Evason zunächst mit Marcus Foligno und Kevin Fiala zusammengespannt und stand gleich bei seinem ersten „shift“ im Mittelpunkt. Rossi holte in seinen ersten NHL-Sekunden eine Strafe heraus und wurde anschließend in der ersten Powerplay-Formation - links an der blauen Linie - eingesetzt. In Führung ging aber Boston mit dem ersten Überzahlspiel durch Taylor Hall (7.). Einen Doppelausschlusses der Gastgeber nutzte Minnesota, um das Spiel zu drehen. Kirill Kaprisow per Onetimer (16./PP2) und Nico Sturm, der einen Brodin-Schuss abfälschte (17.), brachten die Wild 2:1 in Führung.
Im Mitteldrittel erhielt Rossi mit seinem gleichaltrigen Iowa-Sturmpartner Matt Boldy, der ebenfalls zu seiner NHL-Premiere kam, einen neuen Flügel. Boldy krönte seinen Einstand mit dem Tor zum 3:1 (33.), Brad Marchand brachte Boston aber wieder auf 2:3 heran (36./PP). Ohnehin ihren Starstürmer Kaprisow, der im Mitteldrittel nach einem unnötigen Check verletzt vom Eis ging, brachte Minnesota im Schlussabschnitt die knappe Führung gegen die anstürmenden Bruins über die Zeit.
Karriere war in Gefahr
„Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung. Seitdem ich Eishockey spiele, war es immer mein Traum, dass ich eines Tages in der NHL spiele“, berichtete Rossi gegenüber Sky. „Ich habe jahrelang sehr hart gearbeitet für diesen Moment. Mit dem ersten Spiel ist ein Schritt gemacht. Mein Ziel ist es mich durchzusetzen. Die NHL ist ein hartes Business, da wirst du nie wissen, wie lange ich genau da bin. Es kann Tag zu Tag gehen.“
Wie launisch Fortuna sein kann, musste Rossi Anfang 2021 erkennen. Eine Corona-Infektion samt Herzmuskelentzündung zwang ihn zu einer monatelangen Pause. „Ich konnte monatelang gar nichts machen - keinen Sport, wirklich gar nichts. Die Doktoren haben gesagt, wir wissen nicht, ob du wieder zurückkommen und deinen Sport machen kannst. In dieser Zeit war es sehr schwer für mich“, erinnerte er sich nun. Selbst nach der Rückkehr ins Training sei er im Dunkeln getappt. „Da war immer noch die Frage, ob ich das Maximum überhaupt noch erreichen kann.“
Viertes Saisontor für Raffl
Rossi ist nach Reinhard Divis, Christoph Brandner, Thomas Pöck, Thomas Vanek, Andreas Nödl, Michael Grabner und dem aktuell für die Dallas Stars spielenden Michael Raffl der achte Österreicher, der in der NHL zum Einsatz gekommen ist. Auch Raffl war am Donnerstag im Einsatz - und dabei erfolgreich. Der Kärntner erzielte im ersten Drittel des Spiels gegen die Florida Panthers mit seinem vierten Saisontor den 1:1-Ausgleich, die Stars siegten nach Penaltyschießen 6:5.
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