„Kommen nicht vorbei“

GECKO-Leiterin: „Durchseuchung wird passieren“

Politik
07.01.2022 09:36

GECKO-Leiterin Katharina Reich hat am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“ klare Worte in Sachen Omikron gefunden. Die Variante sei „so ansteckend“, dass man an einer Durchseuchung nicht vorbeikomme: „Das wird passieren. Daran kommen wir nicht vorbei.“ Durchseuchung sei allerdings ein „negativ behaftetes Wording“, das Angst mache. Auch werde es künftig nicht mehr möglich sein, dass die Behörde bei hohen Infektionszahlen alle Kontaktpersonen ermitteln.

Es stelle sich eigentlich nur mehr die Frage „verschieben wir das Problem, oder schauen wir, dass wir das Problem annehmen und mit unseren maximalen Maßnahmen bewältigen“, so Reich zur Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante. Dass dreifach Geimpfte nicht mehr als Kontaktpersonen gelten und in Quarantäne müssen, würde zu einer Durchseuchung beitragen: „Das wird passieren - für alle, die nicht oder nicht ausreichend geimpft sind. Omikron ist so ansteckend, dass wir nicht daran vorbeikommen. Es sei denn, wir sind gut geschützt, und das ist die Impfung, vor allem die Dreifachimpfung.“

Contact Tracing „teils nicht mehr möglich“
Wer dreifach geimpft ist, muss also, sofern er negativ getestet ist, nicht in Quarantäne - selbst wenn sich der engste Familienkreis infiziert. Dennoch werde man das Contact Tracing aufrechterhalten, um zu schauen, ob man nicht doch in gewissen Bereichen behördlich tätig werden müsse: „Wo das Contact Tracing nicht mehr funktioniert, weil Menschen nicht mehr dazu beitragen, oder es nicht mehr möglich ist, weil es so viele auf einmal sind, muss der Mensch selbst ohne Behörde aktiv sein.“

Reich betonte auch, es werde nicht mehr möglich sein, bei sehr hohen Infektionszahlen, alle Kontaktpersonen zu ermitteln: „Die Familiensituation wird aber dennoch genau unter die Lupe genommen.“ Dass die Schulen am Montag, zwar mit strengen Maßnahmen, aber doch, aufsperren werden, ist für Reich kein Problem: „Wir haben immer gesagt, die Schließung der Schulen ist die Ultima Ratio.“ Veränderungen in den kommenden Tagen und Wochen seien aber nicht ausgeschlossen: „Wir können nur auf Sicht fahren.“

Masken im Freien, 2G-Kontrollen verschärft
Die Bundesregierung hatte am Donnerstag mit Ländern und Experten der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) über die zusehends durch die infektiösere Variante Omikron beherrschte Corona-Situation beraten. Die Ergebnisse wurden am Dreikönigstag in einer Pressekonferenz erläutert: So wird es eine Maskenpflicht (bei weniger als zwei Metern Abstand) auch im Freien und „scharfe 2G-Kontrollen“ im Handel geben (für die allerdings die Betriebe selbst zuständig sind). Änderungen gibt es außerdem bei der Quarantäne und beim Grünen Pass.

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