In Skigebieten breitet sich die Omikron-Variante derzeit stark aus - negativer Rekordhalter ist derzeit der Bezirk Sankt Johann im Pongau mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2169,7 Infektionen auf 100.000 Einwohner. In mehreren Bundesländern wurden deshalb bereits eigene Quarantäne-Unterkünfte für Urlauber eingerichtet. Auch Menschen, die sonst keine geeignete Unterkunft haben, können sich dort isolieren.
Inwiefern sich die geänderten Quarantäne- und Kontaktpersonen-Regelungen auf den Umgang positiv getesteten Urlaubern auswirkt, muss abgewartet werden. Die neuen Vorschriften gelten ab Samstag. Wie ein Rundruf der APA ergab, verfügen zahlreiche Bundesländer bereits über Quarantäne-Unterkünfte. In Salzburg beispielsweise ist das ein Quartier in Tamsweg (Lungau).
„Gute Auslastung“ in Tiroler „Safe House“
In Tirol gibt es ein sogenanntes „Safe House“ in einer Gemeinde nahe Innsbruck, in dem Menschen untergebracht werden, die über keine geeignete Unterkunft für ihre Quarantänezeit verfügen. Dies betrifft auch Urlauber, die kein Hotelzimmer mehr haben. In der Quarantäneunterkunft gibt es 60 Zimmer, wobei diese bereits „gut ausgelastet“ seien, hieß es vom Land Tirol. Sollten die Kapazitäten dort nicht mehr ausreichen, könne „jedenfalls zeitnah ein Back-up“ zur Verfügung gestellt werden.
Unterbringungskosten muss Behörde tragen
Nachdem es sich bei der Quarantäne um eine behördliche Maßnahme handelt, werden die Kosten auch von ihr getragen. „Gäste müssen im Übrigen ihre Quarantäne nicht zwingend in Tirol verbringen. Eine geordnete Heimreise ist grundsätzlich unter Einhaltung von Auflagen möglich“, informierte das Land.
In Vorarlberg verbleiben betroffene Gäste wenn möglich in ihrer Unterkunft, erklärten Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) und Tourismusdirektor Christian Schützinger auf Anfrage. Falls die Absonderung außerhalb der Unterkunft erfolgen muss, werden die Gäste möglichst in der Nähe untergebracht. Falls auch diese Kapazitäten nicht ausreichen sollten, wird in die Talschaften Rheintal und Walgau ausgewichen. „Dort gibt es etwa Hotels, die kontaktlos zu betreten sind. Auch ist die Versorgung dort gut möglich“, sagte Schützinger. Bisher sei die Situation gut zu meistern. Über die Weihnachts- und Silvestertage hätten lediglich drei Urlauber aus ihrer Unterkunft ausziehen und in der Nachbarschaft untergebracht werden müssen.
Ein Quarantäne-Quartier reicht bislang in Oberösterreich aus
Das Land Oberösterreich besitzt aktuell ein Quarantänequartier in Linz. Der Krisenstab des Landes geht derzeit davon aus, dass jene Unterkunft, deren genaue Adresse man nicht bekannt geben möchte, trotz steigender Zahl an Corona-Neuinfektionen ausreichen werde. „Für jene wenigen Fälle, in denen in Oberösterreich Personen keine Möglichkeit haben, die Quarantäne an einem anderen Ort anzutreten, stellt das Bundesland dieses Absonderungsquartier zur Verfügung“, hieß es. Bis zum Donnerstag befand sich dort niemand.
In Kärnten gibt es momentan ein Quartier, in dem Corona-Infizierte untergebracht sind, die keine fixe Bleibe in Kärnten haben, teilte Gerd Kurath vom Landespressedienst auf APA-Anfrage mit. Ein solches Quartier könnte auch für den Tourismus genutzt werden. Aktuell würden Überlegungen laufen, wo es sonst noch Möglichkeiten gibt, eine solche Einrichtung hochzuziehen.
Kein hoher Bedarf in der Steiermark und im Burgenland
Im Burgenland steht für positiv getestete Urlauber ein Quartier mit acht Zimmern für etwa zehn Personen im Südburgenland zur Verfügung. Dieses sei bisher kaum bis gar nicht in Anspruch genommen worden, erläuterte der Koordinationsstab Coronavirus auf Anfrage der APA.Aus dem Büro der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hieß es, dass Quarantäne-Quartiere für Urlauber zwar in Diskussion seien, aber derzeit noch keine Notwendigkeit in den steirischen Tourismus-Hot-Spots dafür zu sehen sei.
Fünf Quarantäne-Quartiere in Wien nicht einmal zur Hälfte belegt
In Wien gibt es laut dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) aktuell fünf derartige Unterkünfte für erkrankte Touristen bzw. andere Menschen, die akut eine Unterbringung benötigen - also etwa wohnungslose Personen. Diese sind derzeit zu 40 Prozent belegt. Ein Quartier wurde etwa in einem Pavillon am Gelände des ehemaligen Geriatriezentrums am Wienerwald eingerichtet.
In Niederösterreich hat das Land seit Beginn der Pandemie eine Übereinkunft mit einem Hotel am Flughafen Wien in Schwechat. „Dort kann im Bedarfsfall ein ganzer Trakt abgesperrt werden. Das Servicepersonal ist geschult“, wurde mitgeteilt. Bisher musste diese Unterkunft bereits einige Male in Anspruch genommen werden, das habe „bestens funktioniert“, hieß es vonseiten des Landes auf Anfrage.
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