Mehr Kontrollen

Im Handel: Wo Wiener Kunden jetzt markiert werden

Politik & Wirtschaft
07.01.2022 16:00

Im Handel soll der 2G-Nachweis ab Dienstag so rigoros wie in der Gastro kontrolliert werden. Wie genau, entscheidet jeder selbst. Die Händler sind noch gelassen, Mehrkosten werden aber erwartet.

Ab Dienstag werden die Kontrollen im Handel verstärkt. Bereits seit Mitte November gilt der Lockdown für Ungeimpfte, was bedeutet, dass jene nur Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte oder Apotheken, besuchen dürfen. Die Kontrollen verliefen bis dato aber eher sporadisch.

Bandbreite an Möglichkeiten
„Die verstärkten Kontrollen werden eine große Herausforderung werden“, sagt Rainer Trefelik, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer. „Wichtig ist, dass es eine Bandbreite an Möglichkeiten gibt, denn jeder Betrieb ist anders“, so Trefelik.

Wirtschaftskammer-Handelsspartenobmann Rainer Trefelik (Bild: Wirtschaftskammer Österreich)
Wirtschaftskammer-Handelsspartenobmann Rainer Trefelik

Stempel am Handgelenk
Das zeigte auch der „Krone“-Rundruf bei den großen Wiener Einkaufszentren. Im Huma Eleven in Simmering sei man bestens auf die verschärften Kontrollen vorbereitet, erzählt Center-Managerin Sabine Dreschkay. „Um den Besuchern die mehrmalige 2G-Kontrolle in den Shops zu ersparen, können sie sich bei uns freiwillig und einmalig einen 2G-Stempel am Handgelenk abholen.“

Hohe Mehrkosten
In der Millennium City wiederum lässt man die einzelnen Shops kontrollieren. „Wir müssen mehr Sicherheitspersonal einstellen, das bedeutet Mehrkosten von mehreren Tausend Euro pro Woche“, schildert Center-Manager Matthias Franta. Von Eintrittsbändchen, wie von der Wirtschaftskammer vorgeschlagen, hält er wenig. „Wir bräuchten alleine 40.000 davon pro Tag. Das ist teuer und zudem schwer umsetzbar“, findet Franta.

Händler hoffen auf Mitarbeit der Kunden
Auch die „kleinen“ Geschäfte wappnen sich bereits. Etwa Bianca Dobler von „Bücher am Spitz“ im 21. Bezirk. „Wir werden die Kunden gleich am Eingang kontrollieren“, sagt sie. Was aber durchaus stressig werden könnte. Kollege Matthias Bollek wünscht sich, dass die Kunden den Nachweis von selbst zeigen.

Bianca Dobler und Matthias Bollek (Bild: Klemens Groh)
Bianca Dobler und Matthias Bollek

Auch im nahen Schuhgeschäft will man eine Mitarbeiterin am Eingang abstellen. „Ich finde die verstärkten Kontrollen gut. Bei einer Schwerpunktkontrolle vor Kurzem zeigte sich, dass viele Kunden gar keinen 2G-Nachweis hatten“, erzählt sie.

Virologe Lukas Weseslindtner (Bild: feelimage/Matern)
Virologe Lukas Weseslindtner
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Es ist wichtig, durch Maßnahmen die Basisimmunität in der Bevölkerung zu heben. Damit können Lockdowns verhindert werden.

Virologe Lukas Weseslindtner über 2G im Handel

Mit 2G schwere Krankheitsverläufe reduzieren
Der Virologe Lukas Weseslindtner kann die Maßnahme nachvollziehen und erklärt: „Mit 2G steuere ich zwar nicht die Reduktion der Infektionen, aber die Chance, im öffentlichen Raum schwer zu erkranken.“

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