„Der Glaube ist naiv“
Lauterbach betont: Omikron ist nicht Pandemie-Ende
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie deutlich für eine allgemeine Impfpflicht aus - und erwartet sich dadurch spürbare Effekte. Er sei davon überzeugt, „dass es eine große Gruppe von Ungeimpften gibt, die wir durch die Impfpflicht zu einer Impfung bewegen können“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview. Hoffnungen, dass durch Omikron die Pandemie schnell vorbei sein könnte, machte er einen Strich durch die Rechnung.
Allerdings müsse man „akzeptieren, dass man selbst mit der Pflicht niemals alle Menschen erreichen wird“, sagte Lauterbach der „Welt am Sonntag“. Er betonte, seine Hoffnung sei, dass die Gesellschaft durch die Impfpflicht relativ gut geschützt sein werde. „Wir dürfen nicht mehr in eine Situation geraten, in der ein Sommer trügerisch gut ist, uns aber im Herbst neue Varianten überraschen - und das, ohne dass die breite Bevölkerungsmehrheit geimpft ist. Denn dann ginge alles wieder von vorne los.“
Impfpflicht ist „nötig“
Der Minister bekräftigte, dass die Impfpflicht trotz eines geringeren Risikos für schwere Erkrankungen bei der neuen Omikron-Variante nötig sei. „Eine Omikron-Infektion macht nicht zwingend immun vor der nächsten Virusvariante. Der Glaube, dass die Omikron-Variante das Ende der Pandemie ist, ist naiv.“
Über eine Impfpflicht soll der Bundestag ohne Fraktionsvorgaben abstimmen. Eine schnelle Entscheidung wird es aber voraussichtlich nicht geben. Im Gespräch ist zunächst eine „Orientierungsdebatte“ im Jänner. Die SPD strebt den Abschluss eines Gesetzgebungsprozesses „im ersten Quartal“ an, also bis Ende März. Lauterbach arbeitet nach eigenen Angaben „als Abgeordneter“ an einem Vorschlag für eine allgemeine Impfpflicht für Über-18-Jährige
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