Die irische Sängerin Sinead O’Connor hat am Samstag in einem Tweet bekannt gemacht, dass ihr 17-jähriger Sohn Shane tot ist.
Die 55-jährige Sängerin schrieb in einer Mitteilung: „Mein wunderschöner Sohn, Nevi’im Nesta Ali Shane O’Connor, Licht meines Lebens, hat sich entschieden, seinen irdischen Kampf zu beenden und ist jetzt bei Gott. Möge er in Frieden ruhen und niemand möge seinem Beispiel folgen. Mein Baby. Habe nun bitte Frieden.“
Zwei Tage vermisst
O‘Connor hat ihr Kind Berichten zufolge am Donnerstag in Dublin als vermisst gemeldet, nachdem es aus dem Tallaght Hospital verschwunden war. Am Freitag bestätigte die Polizei, eine Leiche im Badeort Bray im County Wicklow gefunden zu haben.
Es heißt, Shane war seit mindestens einer Woche in der Klinik untergebracht gewesen, wo er nach zwei Selbstmordversuchen unter Beobachtung stand.
Nach seinem Verschwinden aus der Klinik versuchte O‘Connor, ihn noch über Twitter zu erreichen und schrieb voller Verzweiflung an ihn: „Shane, dein Leben ist kostbar. Gott hat dir nicht umsonst dieses wunderschöne Lächeln in dein wunderschönes Gesicht gemeißelt. Meine Welt würde ohne dich zusammenbrechen. Du bist mein Herz. Bitte halte es nicht vom Schlagen ab. Bitte, tu dir nicht weh.“
Sinead O‘Connor hat insgesamt vier Kinder von vier Vätern. Der älteste Sohn ist Jake Reynolds (34), dann folgten die Tochter Roisin Waters (25) und der nun verstorbenen Shane Lunny, dessen Vater der irische Folk-Musiker Donal Lunny ist. Ihr jüngster Sohn ist Yeshua Francis Neil Bonadio (15). Er stammt aus einer Kurzbeziehung mit einem amerikanischen Geschäftsmann.
Kontroverse Auftritte
Sinead O‘Connor ist eine der bekanntesten Musikerinnen Irlands. Den internationalen Durchbruch feierte sie 1990 mit ihrer Coverversion des Prince-Songs „Nothing Compares 2 You“. Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte O‘Connor immer wieder Aufmerksamkeit. So zerriss sie zum Beispiel 1992 bei einem Auftritt in der US-Sendung „Saturday Night Live“ vor laufenden Kameras ein Bild des Papstes Johannes Paul II. 2003 hatte sie schon einmal angekündigt, sich aus der Musikindustrie zurückzuziehen, wie die BBC damals berichtete.
Psychische Erkrankungen begleiteten ihr gesamtes Erwachsenenleben und beeinflussten ihre Musikkarriere und Äußerungen. So droht O‘Connor alle paar Jahre, sich vom Musikgeschäft zurückzuziehen, nur um wieder neue Alben aufzunehmen - allerdings kann sie an den großen Erfolg ihrer früheren Karriere nie mehr anknüpfen. 2011 war ein besonders dramatisches Jahr, in dem sie Selbstmorddrohungen und verzweifelte Hilferufe twitterte. Wenige Monate später sagte sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab.
Einmal verschwand sie während einer Radtour in der Nähe von Chicago - sie galt auch zu diesem Zeitpunkt als selbstmordgefährdet. Die Polizei fand sie kurze Zeit später, und O‘Connor beklagte sich bitterlich über ihre Familie auf Facebook. Außerdem konvertierte sie zum Islam und tritt seither in einem Hijab auf.
Hilfe bei Suizidgedanken
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.
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