Hohe Inzidenzen

Wien: Urlaubsheimkehrer mit Omikron im Gepäck

Politik & Wirtschaft
10.01.2022 06:00

Am heutigen Montag beginnt wieder die Schule, auch die Arbeitsplätze füllen sich - mittendrin: Reiserückkehrer, auch aus heimischen Tourismus-Regionen mit Rekord-Inzidenzen. Was bedeuten „Kitzloch“ & Co. für Wien?

Unter den zehn Bezirken mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz waren Ende letzter Woche sieben aus Tirol und drei aus Salzburg, allesamt Skiurlaubs-Hochburgen. Das traurige Ranking führten Sankt Johann im Pongau vor Kitzbühel und Landeck an - in den Bezirken lag die Inzidenz teils jenseits der 2000 Fälle pro 100.000 Einwohnern.

Am Wochenende kehrten Tausende Urlauber aus den Corona-Hotspots zurück, und es besteht Grund zur Sorge, dass viele davon Omikron im Gepäck haben. Wiederholt sich das Drama aus 2020, als Infizierte aus Ischgl das Virus in ganz Europa verteilten?

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Testen bei der Rückkehr aus dem Skiurlaub ist ein Gebot der Vernunft - gerade angesichts der hohen Infektionszahlen.

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Peter Hacker (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Peter Hacker

Wien baut Testangebot aus
Auch Wien zittert vor den Wintersport-Rückkehrern. „Skifahren ist eine schöne Sache, das Testen bei der Rückkehr aber ein Gebot der Vernunft - gerade angesichts der hohen Infektionszahlen in einigen Skigebieten“, appelliert Gesundheitsstadtrat Peter Hacker an alle Urlauber, nach der Heimkehr einen PCR-Test zu machen, sofern dies nicht schon vor Ort passiert ist. Das Testangebot in Wien wird ausgebaut. Ab dieser Woche sollen 3,5 Millionen Tests pro Woche zur Verfügung stehen: „Wir werden alles unternehmen, um dieser gefährlichen Entwicklung des Infektionsgeschehens und Schließungen im Bereich des öffentlichen Lebens entgegenzuwirken“, bekräftigt Bürgermeister Michael Ludwig.

„Es wurde gefeiert, als ob nichts wäre“
Rund 20.000 Wiener urlaubten im Wintermonatsschnitt der letzten Jahre in Tirol. Auch heuer begaben sich Zigtausende zum Pistenspaß in die Berge. Der sich in den Abendstunden in die Hütten und Partylocations verlagerte. „Es wurde gefeiert, als ob nichts wäre“, berichtete eine Tirol-Rückkehrerin der „Krone“. Auch dann noch, als erste Skilehrercluster publik wurden und Omikron die Vorherrschaft bei den Infektionen übernahm, was die Reproduktionszahl in die Höhe schnellen ließ.

Urlaubsheimreise sogar in Quarantäne erlaubt
Das Land Tirol versicherte auf „Krone“-Anfrage, die „Situation sehr ernst zu nehmen“. Dennoch werden selbst dann Urlauber heimgeschickt, wenn sie in Quarantäne sind: „Gäste müssen ihre Quarantäne nicht zwingend in Tirol verbringen. Eine geordnete Heimreise ist grundsätzlich unter Einhaltung von Auflagen möglich“, informierte das Land Ende letzter Woche.

(Bild: Krone KREATIV)

Wie sich das auswirkt, zeigen erste Zahlen aus Holland. Rund 1000 Niederländer, die in den letzten Wochen in Österreich ihren Skiurlaub verbrachten, sind in der Heimat hinterher positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alles deutet darauf hin, dass sich Ischgl, das 2020 Ausgangspunkt für europaweite Fälle war, wiederholt (siehe Grafik). Vielleicht sogar in noch größerer Dimension.

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