Zwei Stunden vor Jahreswechsel kam der politische Silvesterknaller der EU-Kommission: Die Taxonomie-Verordnung soll regeln, welche Energieformen als „grün“ bezeichnet werden dürfen. Eine wichtige Leitlinie für privates Investitionskapital. Brüssel will auch Atomenergie als nachhaltig deklarieren, den Bock zum Gärtner machen. Ein Skandal, gegen den mit aller Kraft mobilisiert werden muss: durch Klagen, wie von Bundesregierung und Europagrünen geplant, durch den raschen Aufbau einer Anti-Atom-Allianz im Europaparlament, denn eine absolute Mehrheit könnte den Plan stoppen.
Der Widerstand gegen AKWs hat mich in die Politik gebracht. 2016 habe ich die Allianz für einen europaweiten Atomausstieg gegründet. Der aktuelle Plan Brüssels wäre ein schwerer Rückschlag, eine indirekte Förderung von Atomstrom.
Aber ich bin optimistisch: Atom hat keine Chance! Die Vollkosten für erneuerbaren Strom sind bereits deutlich geringer als für fossilen und atomaren. Atomlobbyist Frankreich, das Land mit den meisten AKWs, hat Strompreise in Rekordhöhe, muss importieren. Unser deutscher Nachbar steigt konsequent aus Atom aus: Gleichzeitig mit der strahlenden Post aus Brüssel wurden weitere drei AKWs abgeschaltet, bis Ende 2022 folgt die Stilllegung der letzten drei Atomkraftwerke.
Jetzt muss das Gewicht der Atomgegner in Brüssel stärker werden als der Einfluss der Atomlobbyisten. Das kann gelingen, die neue deutsche Regierung wird dafür ein guter Partner sein.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.