Vier Festnahmen und zahlreiche Anzeigen - so die Bilanz nach dem Demo-Samstag in der österreichischen Bundeshauptstadt. Wie berichtet, war der Protestzug über den Ring kurz nach dem Start von der Polizei angehalten worden, da bei einigen Protestteilnehmern, die sich an der Spitze des Marsches befanden, gefährliche Gegenstände entdeckt worden waren. Im Zuge dessen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Davon abgesehen verliefen die Proteste friedlich.
„Kurz nachdem sich der Demonstrationszug in Bewegung setzte, wurde dieser vonseiten der Polizei angehalten, da bei einem größeren, teilweise vermummten Personenkreis, gefährliche und pyrotechnische Gegenstände wahrgenommen werden konnten“, hieß es seitens der Polizei. Ziel der Anhaltung war es demnach, diese Personen „vom friedlichen Teil der Kundgebung zu trennen, um Personenkontrollen durchzuführen“.
Versuche, Sperrketten zu durchbrechen
Bei den Kontrollen versuchten Teilnehmer, durch die polizeilichen Sperrketten durchzubrechen. In der Folge kam es zu Festnahmen wegen des Verdachts des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, die Beamten setzten Pfefferspray ein. Der friedliche Teil des Demonstrationszuges konnte danach den Marsch entgegen der Fahrtrichtung fortsetzen. Am Heldenplatz wurde schließlich die Abschlusskundgebung abgehalten.
Die Polizei sprach am Sonntag von rund 40.000 Personen, die an der Demonstration teilgenommen haben. Die Veranstalter gingen von einer weit größeren Zahl aus. Auch im Westen Österreichs wurde am Samstag protestiert. Impfgegner legten die Bregenzer Innenstadt stundenlang lahm. Auch hier ging es weitgehend friedlich zu.
Vor allem das unterschiedliche Teilnehmerfeld - Familien mit Kindern, aber auch Fußballhooligans und Identitäre, die nebeneinander marschieren - fordert Höchstleistungen von den Einsatzbeamten.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)
„Große Herausforderung“
Die Polizistinnen und Polizisten, die in Wien im Einsatz standen, „haben einmal mehr ihre Professionalität unter Beweis gestellt“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Das konsequente Einschreiten gegen Gewalttäter habe gezeigt, „welch große Herausforderungen im Rahmen derartiger Demonstrationen durch die Polizei bewältigt werden müssen“. „Vor allem das unterschiedliche Teilnehmerfeld - Familien mit Kindern, aber auch Fußballhooligans und Identitäre, die nebeneinander marschieren - fordert Höchstleistungen von den Einsatzbeamten“, so Karner.
Am Sonntag wird ein weiteres Mal demonstriert, diesmal ist in Innsbruck eine Corona-Demonstration geplant, bei der unter anderem Redebeiträge von FPÖ-Chef Herbert Kickl und FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz angekündigt sind. Karner appellierte an die Freiheitlichen, „den politischen Diskurs im Parlament zu führen und nicht auf die Straße zu verlegen“. Dies erleichtere die Arbeit der Polizei und fördere den Zusammenhalt im Land.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.