„Es war unbegreiflich“, erzählte Birgit S. am Samstagabend in der ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ über den tragischen Vorfall, der im Juni 2021 in ihrer Wohnung passiert war: Eine Bekannte verstarb plötzlich bei einem Besuch – Grund war ein Aorta-Riss. Eine Notärztin konnte das Leben der Mit-Fünfzigerin nicht mehr retten: „Die Ärztin hat dann gesagt, Sie müssen mir jetzt sagen, wo wir die Leiche hinlegen sollen“, schildert S., die mit ihrem 14 Monate alten Sohn und ihrer 14-jährigen Tochter gemeinsam lebt.
„Ich war dagegen und habe gesagt, jetzt war der Tod schon so dramatisch, und jetzt lassen sie uns die Leiche auch noch auf der Couch liegen“, so die Salzburgerin. Ohne eine vom Amtsarzt durchgeführte Totenbeschau durfte die Leiche nicht mitgenommen werden – so lautet die Salzburger Gesetzeslage. Der zuständige Amtsarzt war nach 20 Uhr nicht mehr erreichbar.
In anderen Bundesländern wäre Totenbeschau jederzeit möglich
„Das ist nicht zumutbar“, kritisiert Volksanwalt Bernhard Achitz: „In einer Stadt wie Salzburg muss es möglich sein, Alternativen zu finden.“ In anderen Bundesländern wäre eine Leichenbeschau rund um die Uhr möglich. „Dass die Leiche einfach auf die Couch gelegt wird, das ist so würdelos“, betont Birgit S.. Das Land will nun die Gesetze prüfen.
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