Die Freude bei Johannes Strolz nach seinem sensationellen Premieren-Sieg im Slalom von Adelboden war riesig. Mit ihm feierte aber ein ganzes Ski-Ländle. Der Grund: Vorarlberg hatte beinahe ein Vierteljahrhundert auf einen Slalomsieger bei den Herren warten müssen.
Vor fast 25 Jahren, am 26. Jänner 1997 gewann Mario Reiter den Slalom von Kitzbühel - 19 Hundertstel vor Italiens Superstar Alberto Tomba und 0,45 Sekunden vor dem Norweger Finn Christian Jagge. Es war der dritte Weltcupsieg in der Karriere des Oberländer, der sich 1998 in Nagano zum Olympiasieger in der Kombination krönte und im November 2001, einen Tag vor seinem 31. Geburtstag, seine Laufbahn beendete.
Reiters Erfolg auf dem legendären Ganslernhang war sein letzter im Weltcup und sollte auch der letzte eines Vorarlberger Slalomfahrers bleiben - für exakt 9114 Tage. Bis zum gestrigen Sonntag und der unglaublichen Siegesfahrt des Warthers Johannes Strolz auf dem Adelbodener Chuenisbärgli. Reiter, inzwischen Marketingchef des ÖSV, verfolgte die Siegesfahrt im TV. „Eine überragende Leistung von Hannes“, freute sich der 51-Jährige über den Erfolg, „besonders nach seinem Einfädler und der verpassten Chance beim Slalom von Madonna. Beeindruckend, wie er gleich seine nächste Möglichkeit genutzt hat.“
Spannend wird für ihn auch, wie es nun bei Strolz weitergeht. „Dieser Erfolg kann natürlich eine Initialzündung für Hannes sein“, sagt Reiter. „Wichtig wird sein, wie er es schafft, für sich selbst diesen Erfolg einzuordnen und wie er dann am kommenden Sonntag beim Slalom in Wengen an den Start geht. Wie er mit der gestiegenen Erwartungshaltung umgehen kann.“
Generell sieht Reiter die Entwicklung des Vorarlberger Skisports positiv. „Mit den gewaltigen Kurskorrekturen, die Patrick Ortlieb in seiner Zeit als VSV-Präsident auf Schiene gebracht hat, ist sehr viel vorwärtsgegangen“, resümierte der bislang letzter Ski-Olympiasieger aus dem Ländle.
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