Wegen Walkie-Talkies

Suu Kyi in Myanmar zu vier Jahren Haft verurteilt

Ausland
10.01.2022 06:32

Die in Myanmar vom Militär entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist am Montag zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Friedensnobelpreisträgerin wurde dabei in zwei Fällen wegen des illegalen Imports und Besitzes von Walkie-Talkies sowie in einem Fall wegen eines Verstoßes gegen Corona-Vorschriften schuldig gesprochen.

Suu Kyi war 2021 nach einem Putsch der Militärjunta abgesetzt worden und bereits im Dezember wegen anderer Vorwürfe zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Militärjunta verkürzte die Haftstrafe wenige Stunden später auf zwei Jahre. Sie werde die Haft im Hausarrest in der Hauptstadt Naypyidaw verbringen, kündigte Junta-Chef Min Aung Hlaing an.

Die Militärregierung wirft Aung San Suu Kyi zahlreiche Vergehen vor. (Bild: AP)
Die Militärregierung wirft Aung San Suu Kyi zahlreiche Vergehen vor.

Das Sondergericht in der Hauptstadt Naypyidaw hatte die nun gefällten Urteile gegen die Friedensnobelpreisträgerin bereits mehrfach verschoben. Der Vorwurf wegen der Funkgeräte geht auf eine Hausdurchsuchung während des Putsches zurück. Sicherheitskräfte hatten ihr Haus gestürmt und die nach Behördenangaben illegalen Geräte gefunden.

Fund ohne Durchsuchungsbefehl
Nach AFP-Informationen gaben an der Durchsuchung beteiligte Mitglieder der Sicherheitskräfte später zu, dass sie keinen Durchsuchungsbefehl hatten. Dennoch droht der 76-Jährigen in dem Fall eine bis zu drei Jahre lange Haftstrafe. Zusammengenommen droht ihr wegen verschiedener Anschuldigungen jahrzehntelange Haft.

Suu Kyi an geheimen Ort
Durch den Militärputsch im Februar war eine knapp zehnjährige Phase der Demokratisierung Myanmars beendet worden. Seitdem gab es landesweit Proteste, bei deren Niederschlagung mehr als 1300 Menschen getötet und mehr als 10.000 festgenommen wurden. Informationen über den Gesundheitszustand der 76-Jährigen sowie den Fortgang der Prozesse fließen nur spärlich. Journalisten wurde die Teilnahme an den Gerichtsanhörungen untersagt, Suu Kyis Anwälte wurden daran gehindert, mit den Medien zu sprechen.

Suu Kyi wird an einem geheimen Ort festgehalten und ist nahezu komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

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