Im März war Johannes Strolz aus allen Kadern geflogen, gestern schrieb der Vorarlberger mit seinem Sieg im Adelboden-Slalom eines der schönsten Ski-Märchen aller Zeiten. Das Olympia-Ticket hat er damit quasi fix. Er sagt: „Der Papa hat immer an mich geglaubt.“
Immer und immer wieder entschuldigte sich Johannes Strolz gestern in Adelboden für seine Tränen. Die ihn noch Stunden nach seinem Sensationssieg auf dem legendären Chuenisbärgli übermannten. Mit dem er ein Märchen schrieb, von dem nicht einmal er selbst zu träumen gewagt hatte. „Ganz ehrlich, mit einem Sieg hatte ich vor dem Rennen nie im Leben gerechnet“, gestand „Strolzi“, der 29-jährige Sohn des Olympiasiegers Hubert (Kombi-Gold 1988). Der Papa stand auch auf der Liste jener Leute, bei denen sich der gefeierte Sieger bedanken wollte, ganz oben. „Der Papa hat immer an mich geglaubt. Es hat viele Leute gegeben, die meinten, dass ich das mit dem Slalomfahren bleiben lassen soll. Aber Papa meinte immer: ,Hannes, du hast alles, was es braucht, um an die Weltspitze zu kommen.‘“
Steiniger Weg
Doch der Weg war steinig. Und schien im März 2021 abrupt und vorzeitig zu enden. Denn Strolz flog aufgrund der fehlenden Resultate aus allen österreichischen Kadern. Doch der Vorarlberger nahm den Kampf an, probierte es auf eigene Faust, ist seitdem sogar sein eigener Servicemann! „Finanziell hat mich mein Status als Polizeisportler abgesichert. Zudem erhielt ich auch viel Unterstützung von anderen Teams, durfte zum Beispiel mit den Deutschen mittrainieren.“
Keinerlei böses Blut
Aber Strolz betont auch: „Der ÖSV hat mich zwar aus den Kadern gekickt, hat aber in Wahrheit immer an mich geglaubt, mich immer unterstützt, wenn es möglich war!“ Also keine Spur von bösem Blut. Hat der Sensationsmann damit auch sein Olympia-Ticket gelöst? Chefcoach Andi Puelacher: „An einem Slalomsieger von Adelboden wird wohl kaum ein Weg vorbeiführen!“
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