Die Engpässe bei Neuwagen bringen viele Verbraucher dazu, alte Fahrzeuge mit modernerer Audiotechnik aufzubessern. So wuchs beim Hifi-Unternehmen Harman das Geschäft mit Nachrüstlösungen 2021 um 30 Prozent. „Es ist zwar immer noch ein kleinerer Teil unseres Geschäfts, aber es war eine nette Überraschung“, sagte der für Audioprodukte zuständige Harman-Manager Dave Rogers während der Technik-Messe CES in Las Vegas.
Das Nachrüstgeschäft mit Audiotechnik war vor der Pandemie generell als Auslaufmodell gesehen worden, da immer mehr Autos in verschiedenen Preisklassen ab Werk mit Infotainment-Anlagen ausgestattet werden. Auch Harman mit Marken wie Harman/Kardon oder JBL beliefert im Autobereich vor allem direkt die Hersteller.
Die Produktionsausfälle angesichts der globalen Chip-Knappheit führen jedoch dazu, dass mehr Autokäufer auf Gebrauchtwagen ausweichen und dann neue Audiotechnik einbauen wollen. Marktforscher sehen inzwischen die Nachrüstlösungen verstärkt als Wachstumstreiber für die kommenden Jahre.
Versorgung eingeschränkt
Auch Harman selbst sei auf breiter Front von den Engpässen bei Halbleiter-Produkten betroffen, sagte Rogers der Deutschen Presse-Agentur weiter. „Die einzigen Chips, von denen wir ausreichend bekommen, sind die in drahtlosen Ohrhörern.“ Bei allen anderen - egal ob Verstärker-Chips oder Bluetooth-Module - sei die Versorgung eingeschränkt.
Unterhaltungselektronik in Krise gefragt
Zugleich sei die Nachfrage der Verbraucher nach Audiotechnik in der Pandemie ungebrochen stark. Branchenweit wurde beobachtet, dass viele Menschen mehr Geld für Heimelektronik ausgaben, seit sie in Corona-Lockdowns mehr Zeit zu Hause verbrachten.
Bei Harman, das seit einigen Jahren zum Samsung-Konzern gehört, sei das Audiogeschäft im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent gewachsen - obwohl im großen Bereich professionelle Technik für Konzerte und Kinos mit der Pandemie Stillstand herrschte.
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