Ein Team der Technischen Universität München hat bei einem Wettkampf autonomer Rennwagen am Rande der Technik-Messe CES in Las Vegas den zweiten Platz belegt. Im Finalrennen unterlag TUM Autonomous Motorsport dem Team PoliMOVE, das aus Forschern aus Italien und der Universität von Alabama besteht. Das Siegerteam erhält ein Preisgeld von 150.000 Dollar, die Münchner als Zweitplatzierte 50.000 Dollar.
Das TUM-Fahrzeug rutschte bei einem Tempo von bis zu 270 Kilometern pro Stunde in den Mittelrasen, als es die Zielgerade passierte. Es drehte sich und blieb stehen. Damit hatten die deutschen Ingenieure bei ihrem Ausscheiden noch mehr Glück als ihre Gegner im Halbfinale: Der Rennwagen des Teams TII Euroracing fuhr in eine Betonabgrenzung und wurde dabei schwer beschädigt.
„Wir sind schneller gefahren denn je“, sagte Maximilian Geißlinger vom TUM-Team. „Wir sind sehr zufrieden.“ Die Ursachen für das Rausdriften müssten nun erst analysiert werden. PoliMOVE beherrschte auf der Rennstrecke von Las Vegas Höchstgeschwindigkeiten von gut 270 Kilometern pro Stunde. Die italienischen Forscher des Teams kommen von der Mailänder Hochschule Politecnico di Milano.
Im Oktober hatte das TUM-Team das vorherige Rennen in Indianapolis gewonnen, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 218 Kilometern pro Stunde. PoliMOVE sah den Sieg als Revanche für die damalige Niederlage.
Software entscheidend
Die Rennen werden mit baugleichen Fahrzeugen gefahren, die mit modernster Technik zum autonomen Fahren wie Laserradaren (Lidar) ausgestattet sind. Entscheidend ist die Software, die die Teams entwickeln. Bei dem Wettbewerb geht es darum, abwechselnd Überholmanöver auszuführen. Die Geschwindigkeit steigt dabei schrittweise - bis einer der Teilnehmer nicht mehr überholen kann oder ausscheidet. Die Software führt dabei auf Basis ihrer von den Forschern programmierten Algorithmen komplett eigenständig die Überholmanöver aus.
Die Rennwagen werden aber von Verbrennungs- statt Elektromotoren angetrieben, weil die Batteriepacks zu schwer wären.
Münchner wollen Technologie auf die Straße bringen
Die Münchner Forschenden haben nun weitere Pläne: „Wir wollen jetzt die Technologie auf die Straße bringen“, teilte der Inhaber des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TU, Professor Markus Lienkamp, mit. „Dazu stellen wir unsere Forschungsarbeiten Open Source zur Verfügung.“ Parallel dazu habe man eine Software-Firma gegründet, die sich um die Serienumsetzung kümmere.
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