Sitzt in Kabine fest

Oberösterreicher gefangen auf dem Albtraum-Schiff

Oberösterreich
11.01.2022 06:00

Ärger über die Gründlichkeit deutscher Behörden: Nach einem Corona-Ausbruch bei einer Kreuzfahrt zu den Kanaren sitzt ein Oberösterreicher mit der Crew in Bremerhaven fest.

Diesen Job hat sich Jack S. (34) anders vorgestellt. Seit 14. Dezember ist der Oberösterreicher auf einem Kreuzfahrtschiff als Video-Manager für die Produktion von Reisefilmen tätig, eigentlich ein Traum. Doch Omikron durchkreuzte die Pläne von Urlaubern und Crew. Stattdessen liegt die MS Amera in Bremerhaven vor Anker. Der 34-Jährige sitzt in seiner Kabine fest, genauso wie Hunderte Crew-Mitglieder.

Passagiere durften von Bord, die Crew nicht
Denn die Kanaren-Reise wurde abgebrochen, da sich trotz Sicherheitsmaßnahmen das Virus an Bord geschlichen hat. „Alle Gäste der frühzeitig beendeten Kreuzfahrt mit MS Amera haben am 4. Jänner in Bremerhaven das Schiff verlassen und sind nach Hause zurückgekehrt. Wir als Reiseveranstalter und somit Charterer von Kreuzfahrtschiffen sind nicht Arbeitgeber von Crew-Mitgliedern“, heißt es von Phoenixreisen.

Jack S. in seiner Kabine, die er bis zum 19. Jänner nicht verlassen darf. (Bild: Jack S.)
Jack S. in seiner Kabine, die er bis zum 19. Jänner nicht verlassen darf.

Die Passagiere wurden zwei Tage zuvor mittels Antigen-Tests gecheckt, während bei der Crew PCR-Tests gemacht wurden, deren Auswertung durch die Welle an Proben in Deutschland zwei Tage gedauert hat. Dutzende waren danach positiv.

Trotz Impfnachweis und negativen Tests in Isolation
„Bevor ich meiner Arbeit nachgehen konnte, musste ich trotz Impfnachweis und negativen PCR-Tests sieben Tage in Isolation sitzen“, so der Filmemacher, der drei Mahlzeiten am Tag vor die Türe geliefert bekam. Es wurde täglich Temperatur gemessen und ein Antigen-Test durchgeführt. Das sei okay. Doch die Differenzierung zwischen Crew und Passagieren beim Testen versteht er nicht.

Herr S., der in der Zwischenzeit auch positiv wurde, aber dessen Wert schon wieder unter der kritischen Marke liegt, muss voraussichtlich bis 19. Jänner in seiner Kabine bleiben.

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Sogar im Gefängnis geht es den Insassen besser.

Jack S. ist verärgert

Ärger über Odyssee
„Ich werde hier mit 300 gesunden Menschen von den deutschen Behörden festgehalten, die geimpft und genesen sind, darf mich zwei Wochen nicht mehr bewegen - grundlos“, ärgert sich der Oberösterreicher über seine Odyssee.

Zwei geschlossene Bullaugen sind Jacks Verbindung zur Außenwelt, keine frische Seeluft, keine Zigarette für den Raucher. „Sogar im Gefängnis geht es den Insassen besser“, meint er.

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