Das Märchen vom Kader-Rauswurf zum Slalom-Sensationssieger in Adelboden bewegte ganz Sport-Österreich. Die „Krone“ plauderte mit Johannes Strolz über seine Gefühlswelt und die nächsten Ziele.
„Krone“: Seit dem Rauswurf aus dem ÖSV-Kader bist du dein eigener Servicemann. Wie darf man sich das vorstellen?
Johannes Strolz: Ich verbringe neben den Trainings und Rennen viel Zeit im Skikeller. Es ist zäh, aber ich werde nicht im Regen stehen gelassen, andere Serviceleute unterstützen mich schon auch. Und Skirennfahrer zu sein ist das Schönste, das ich mir vorstellen kann. Insofern ist es jede Mühe wert.
Hast du eigentlich schon realisiert, was passiert ist?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nur, dass ein Kindheitstraum wahr geworden ist. Und dass ich vielen Leuten Danke sagen möchte. Der Familie, der Freundin, den Freunden, Trainern, Betreuern. Allen, die an mich geglaubt und mir noch eine Chance gegeben haben.
Dass Manuel Feller und Linus Straßer mit dir auf dem Podest gestanden sind, rundet das Märchen ab …
Ja, wir sind alle drei Jahrgang 1992, kennen uns quasi schon seit Jahrzehnten. Manu weiß auch, wie es ist, wenn man eine auf den Deckel kriegt, wenn man kämpfen muss. Ich bewundere ihn seit vielen Jahren, mit wie viel Herz er attackiert. Und Linus und die Deutschen mit ihren Trainern Andreas Omminger und Bernd Brunner haben mich im Herbst immer wieder aufgenommen und mittrainieren lassen. Danke!
Du wirst immer wieder auf deinen Papa Hubert angesprochen, mit ihm verglichen. Nervt das?
Der Papa ist ein super Typ. Also hab ich kein Problem damit. Er hat immer eine Freude, wenn ich heimkomme, egal, ob als Verlierer oder als Sieger. Sein Anteil am Sieg ist groß. Er hat mich immer unterstützt, mir aber immer auch genügend Freiraum gegeben, um meinen eigenen Weg zu gehen.
Was wird der Sieg verändern, was sind die Ziele?
Ich hab jetzt sportlich keine Existenzängste mehr. Ich war immer auf der Kippe zum Karriereende, jetzt bin ich an der Weltspitze angekommen. Ob sich die Olympia-Quali ausgeht? Ich hab zumindest einmal ein gutes Argument abgegeben.
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