In Linz gibt es noch immer historisch belastete Straßennamen. Im Mai des Vorjahres machte diesbezüglich ein Linzer Kunstkollektiv – wie berichtet – darauf aufmerksam, als man die Glaubackerstraße, benannt nach dem Linzer Maler Franz Glaubacker, zumindest symbolisch für einen Tag umbenannte. Glaubacker war Mitglied der NSDAP. Sein bekanntestes Werk ist das Porträt „Hitler am Balkon des Linzer Rathauses“. Schon damals verwies SP-Stadtchef Klaus Luger darauf, dass das Stadtarchiv bis Juni 2021 alle Linzer Straßennamen untersuchen und man erst danach eine Entscheidung fällen würde. Doch bis heute liegt der Bericht nicht vor. „Aufgrund der Pandemie waren für die Experten einige Archive nicht zugänglich, deshalb verzögert sich die Kategorisierung bis ins heurige dritte Quartal“, klärt Luger auf. Dann wird man auch über den Peter-Behrens-Platz in der Tabakfabrik diskutieren. Die Kunstinitiative „Memory Gaps“ schlägt vor, diesen wegen Behrens’ NS-Vergangenheit in Friedl-Dicker-Brandeis-Platz umzubenennen.
Ich werde dem Bericht des Stadtarchivs sicher nicht vorgreifen. Sobald dieser vorliegt, werden wir politisch gemeinsam entscheiden, ob Namen geändert werden, oder ob Infotafeln angebracht werden.
Klaus Luger, Linzer SP-Bürgermeister
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