Kritik an Versiegelung

Schatten fällt auf Sonnenstrom-Freiflächenprojekte

Niederösterreich
12.01.2022 18:00
Im ganzen Land sprießen Pläne für Fotovoltaik-Projekte auf der „grünen Wiese“ wie Schwammerln aus der Erde. Der Unmut der Bürger über die neue Form der Bodenversiegelung steigt indes aber gewaltig. Und so müssen sich die beteiligten Bürgermeister und Unternehmen auf gehörigen Gegenwind im Land einstellen.

Bereits verhältnismäßig kleine Fotovoltaik-Projekte auf Ackerflächen ziehen einen gewaltigen Rattenschwanz an Wirbel hinter sich her. Neben den Paneelen sorgen Inverter und Trafo, Hochspannungsleitung sowie diverse Wildzäune einerseits für Bodenversiegelung und andererseits oft für ein endgültiges Aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Immer öfter wird dabei mit der „minderen Qualität der Böden“ argumentiert. Doch sieht man sich den Großteil der Projektstandorte im Detail an, bemerkt man verhältnismäßig große Überschneidungen des Stromnetzes mit agrarischen Top-Lagen.

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Es wird nur dieses eine Projekt in unserer Gemeinde geben. Damit sollen die Einnahmen nur der Allgemeinheit zugute kommen.

Franz Schneider (ÖVP), Bürgermeister von Großriedenthal

In Großriedenthal, Bezirk Tulln, wird nun ebenfalls ein Fotovoltaik-Projekt auf dem freien Feld geplant. Verantwortlich ist dafür die WEB-Windenergie aus Pfaffenschlag im Waldviertel. Elf Hektar Land sollen für lediglich rund vier Hektar PV-Anlage „verloren“ gehen. Für Bürgermeister Franz Schneider hat die Anlage aber auch viele gute Seiten: „Der Boden ist nicht besonders hochwertig, und es bleibt abseits der Paneele genug Platz für landwirtschaftliche Nutzung. In Zukunft könnte man ja auch Biodiversitätsflächen darauf anlegen“, so der Ortschef und Bio-Winzer. In der Gemeinde treffen seine Ansichten nicht nur auf Gegenliebe: „Für vier Hektar PV macht man elf Hektar Boden unbewirtschaftbar. Typisch Bauernfunktionär“, merkt ein Kritiker an.

Vergleiche mit Windrad-Streitereien
Polit-Beobachter ziehen bei den aktuellen Entwicklungen in Sachen Sonnenstrom bereits Vergleiche mit dem Windrad-Streit der vergangenen Jahre. Auch damals wurden „übermotivierte“ Ortschefs bei Wahlen abgestraft

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