„Ich muss in Freiheit sein“, wiederholte ein 29-jähriger Iraker immer wieder beim Prozess. Und er habe „nichts gemacht“. Das sah der Richter am Landesgericht in St. Pölten dann doch etwas anders. Bereits zum wiederholten Male musste sich der Angeklagte wegen Körperverletzung und auch Widerstand gegen die Staatsgewalt verantworten.
Zug Richtung Salzburg erwischt
Ohne Maske und gültige Fahrkarte, dafür aber mit jeder Menge Aggressivität im Gepäck, machte sich der 29-Jährige im November letzten Jahres mit dem Zug Richtung Flughafen auf. Er wollte nach Hause, erklärte er am Mittwoch auch vor dem Richter. Kurios allerdings: Er saß im Zug Richtung Salzburg. Doch damit nicht genug: Erst im vorigen August stand er in Deutschland vor dem Richter.
Wegen Corona im Spital
Bereits dreimal wurde der Iraker unter anderem wegen Betrug, Körperverletzung und Verabreichung von Betäubungsmitteln verurteilt. In Österreich kam er in Schubhaft, aufgrund einer Corona-Infektion wurde er ins Spital gebracht, aus dem er sich am 24. November - einen Tag vor Quarantäne-Ende - absetzte. „Wenn man einem Vogel den Käfig öffnet, fliegt er weg“, gab er zu Protokoll.
Verhaftung in St. Pölten
Auf seiner Flucht wurde er schließlich in St. Pölten im Zug verhaftet. Und ließ die Fäuste sprechen, widersetzte sich der Festnahme. Er schlug einem Beamten mit der Faust ins Gesicht, versetzte einem anderen mit dem Hinterkopf einen Stoß gegen die Wange und versuchte, ihn in Hals sowie Schulter zu beißen. „Alles falsch, die Beamten haben sich gegenseitig verletzt“, gab er beim Prozess an. Ohne Erfolg: Das Urteil ist rechtskräftig.
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