Die Lage an Wiens Pflichtschulen ist prekär. Nicht nur das Coronavirus verschärft die Lage in den Klassenzimmern von Welle zu Welle aufs Neue und stellt die Lehrkräfte vor immer neue Herausforderungen - auch die Personalsituation an sich droht sich in den kommenden Jahren mehr und mehr zu verschlechtern, warnt nun die ÖVP Wien und fordert einen Runden Tisch. Es drohe ein Personalnotstand: „Wien laufen die Lehrer davon.“
Die Belastung im Lehrerberuf ist jedenfalls hoch, und das auch abseits von Corona und Pandemie: Im Zeitraum der Jahre 2015 bis einschließlich 2020 lag die Zahl der Überstunden auf konstant hohem Niveau. Mehr als 300.000 entfielen jährlich in Summe auf Pädagogen an Pflicht- und Berufsschulen.
Ins Treffen geführt wird auch eine Pensionierungswelle mit einer weiter wachsenden Zahl an Schülern in den nächsten Jahren. Mehr als 4500 von etwas mehr als 14525 Pflichtschullehrern sind über 50 Jahre alt, geht aus einer Anfragebeantwortung seitens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr hervor. Dies entspricht zirka 31 Prozent. Bei den Berufsschulen sind es sogar fast 50 Prozent.
„Situation nicht mehr schönzureden“
„Die Situation an den Wiener Pflichtschulen ist mittlerweile nicht mehr schönzureden. Wir fordern die Wiener Stadtregierung dazu auf, dringend einen Runden Tisch zum Personalnotstand an Wiens Pflichtschulen unter Einbindung aller Betroffenen sowie aller Parteien einzuberufen“, so VP-Landesparteiobmann Karl Mahrer. So hätten laut Personalvertretung im Dezember täglich zehn Pflichtschullehrer entweder gekündigt oder sich versetzen lassen, heißt es.
Der Grundbetrieb an Pflichtschulen ist so nicht mehr lange aufrechtzuerhalten.
Bildungssprecher Harald Zierfuß
„Wir haben keinen Lehrermangel, sondern definitiv einen Personalnotstand. Der Grundbetrieb an Pflichtschulen ist so nicht mehr lange aufrechtzuerhalten. Wien laufen die Pflichtschullehrer davon“, so Bildungssprecher Harald Zierfuß.
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