Die durchaus umstrittene Promi-Protestaktion #allesaufdentisch ist erneut mit einer Sperre der Videoplattform YouTube konfrontiert. Nachdem der Kanal von prominenten Persönlichkeiten - darunter etwa auch Nina Proll - laut der Plattform erneut „Falschinformationen“ rund um das Coronavirus verbreitet hatte, wurde nicht nur ein Video gelöscht, sondern auch das Hochladen neuer Inhalte für eine Woche unterbunden.
Im September startete #allesaufdentisch auf YouTube, dabei sprachen diverse Prominente und Künstler mit Personen aus verschiedenen Fachbereichen zu medizinischen und gesellschaftlichen Aspekten über die Pandemie. Unter anderen mit dabei sind die Schauspieler Jan Josef Liefers, Wotan Wilke Möhring und Volker Bruch. Aus Österreich sind etwa Nina Proll oder auch Roland Düringer beteiligt.
Falsche Behauptung zu Todesfällen
Nun dürfen sie für sieben Tage keine neuen Videos hochladen. YouTube begründet die Sperre damit, dass über ein Video des Kanals Fehlinformationen zur Corona-Impfung verbreitet wurden. So wird in einem am Dienstag gelöschten Video fälschlicherweise behauptet, dass die Covid-19-Impfung zu 13.000 Todesfällen geführt habe und dass Covid-19 lediglich eine leichte Erkältung sei. „Ein Video des Kanals #allesaufdentisch wurde aufgrund der Verletzung der medizinischen Misinformations Policy gesperrt“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens dem „Spiegel“.
In den für die Corona-Pandemie eigens formulierten Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen heißt es etwa, dass keine Videos veröffentlicht werden dürfen, in denen behauptet wird, dass Sterblichkeit oder Symptome von Covid-19 genauso wie bei einer Erkältung oder Grippe seien. „YouTube hat klare Richtlinien, was erlaubt ist auf der Plattform und was nicht“, so der Sprecher.
„Sie können genauso gut eine Waffe nehmen“
Seit Oktober wurden aus diesem Grund bereits neun Videos der Gruppierung gelöscht - andere #allesaufdentisch-Clips, die ebenfalls Unwahrheiten verbreiten, sind allerdings weiterhin abrufbar. So wird unter anderem behauptet, die Impfungen gegen Corona würden bei genesenen Personen Schäden verursachen.
„Sie könnten genauso gut eine Waffe nehmen und anfangen, Menschen zu erschießen“, sagt der US-Regisseur Sean Stone im Gespräch mit dem umstrittenen US-amerikanischen Kardiologen Peter A. Mc Cullough. Beide legen dabei keinen Wert auf überprüfbare Belege für diese Behauptung. Warum das Video noch online ist, bleibt unklar.
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