2007: Austria Kärnten drängte FCK in den Schatten
Zunächst ein Blick zurück: Die "Übersiedelung" des ehemaligen FC Pasching nach Klagenfurt und die Umbenennung des Klubs in "Austria Kärnten" hatte Kärntens Fußball im Jahr 2007 plötzlich - ohne sportlichem Aufstieg - in die Bundesliga geführt. Es sollte ein großer Clou Jörg Haiders vor der EURO 2008 werden. Zuvor war der FC Kärnten (FCK) mehrere Jahre lang daran gescheitert, den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Der FCK, einst sogar österreichischer Cupsieger, spielte auch 2007 "regulär" in der zweithöchsten Liga Österreichs weiter, während die "neugeschaffene" Austria Kärnten plötzlich die neue Nummer 1 im Lande war. Folge daraus waren etwa Verschiebungen von Nachwuchsspielern und Sponsoren - was nun vor Gericht aufgearbeitet wird.
Streit um Sponsor- und Nachwuchsgelder
Einer der Streitpunkte ist ein Sponsorvertrag mit der Kelag, die einst beide Klubs unterstützt hatte. Aufgrund der Etablierung des "neu geschaffenen" Bundesligisten Austria Kärnten hatte der Zweitligist FC Kärnten im Sommer 2007 auf den bereits bestehenden Sponsorvertrag mit der Kelag verzichtet. Dafür waren Ausgleichszahlungen zwischen beiden Klubs vereinbart worden, rund 500.000 Euro sind aber laut Klagseite (FCK) bis heute nicht geflossen. Der Rest des geforderten Betrages betrifft die sogenannte Ausbildungsentschädigung. 150 Nachwuchskicker des FC Kärnten waren nämlich aus der Nachwuchsakademie zur Austria Kärnten transferiert worden. Ob die Ansprüche zurecht bestehen, ließ sich für Beobachter am Montag nur schwer ausmachen.
Der Richter vertagte am Montag den Prozess, denn Ex-Austria Kärnten Präsident Mario Canori war wegen eines Missverständnisses bei der Ladung zum Termin seitens des Gerichtes nicht gekommen.
Hypo will Geld für Stadionnamen zurück
Ein weiteres Detail im Fußball-Konkursreigen: Laut "Wiener Zeitung" hat Masseverwalter Grilc inzwischen Forderungen in der Höhe von zwei Millionen Euro seitens der Hypo anerkannt. Die Bank hatte der Austria Kärnten im Jahr 2007 fünf Millionen Euro für den Stadionamen des EM-Stadions hingeblättert. Der Vertrag sollte über zehn Jahre laufen. Da nach drei Spielzeiten bei der Austria aber Schluss war, will die Hypo nun einen aliquoten Anteil zurück. Da die von Masseverwalter Grilc erwartete Konkursquote derzeit jedoch bei lediglich zwei Prozent liegt, dürfte die Hypo nicht mehr als 40.000 Euro bekommen.
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