Franz Wenigwieser, Seelsorger in Katsdorf, spendiert dem Gewinner den Jahreskirchenbeitrag bis maximal 400 Euro. Der Priester ist zwar fürs Impfen, aber gegen eine Impfpflicht.
Unter das Motto „3G – Getauft, geimpft, gewonnen“ hat Franz Wenigwieser (59), Pfarrer von Katsdorf im Mühlviertel, seine Impflotterie gestellt. Der Gewinn: der Kirchenbeitrag für ein Jahr, gedeckelt ist die Summe mit 400 Euro. „Ich weiß ja nicht, wie hoch die Kirchenbeiträge sind, die andere zahlen. Nicht, dass womöglich ein Firmenchef gewinnt und ich dann finanziell in die Bredouille komme“, scherzt der Geistliche, der das Preisgeld aus der eigenen Tasche berappt. Und warum tut er’s dann überhaupt?
„Das soll doch bitte jeder selbst entscheiden“
„Ich will einen Beitrag leisten, damit wir wieder möglichst normal leben können. Aber, was mir auch wichtig ist: Ich bin zwar fürs Impfen, aber gegen eine Impfpflicht. Das soll doch bitte jeder selbst entscheiden, wie er es damit halten will. Ich kenne Leute, die sagen, sie haben ein gutes Immunsystem und wollen keine Chemotherapie oder Antibiotika. Mir ist das alles recht. Wenn sie schon nicht zum Impfen kommen, dann sehe ich sie in der Urne wieder“, sagt Wenigwieser.
Seit den ersten Berichten über meine Impflotterie bin ich von Impfgegnern aus ganz Österreich mit Anrufen bombardiert worden. Dabei bin ich gegen eine Impfpflicht.
Seelsorger Franz Wenigwieser
Seit dem Bekanntwerden seiner eigenen Impflotterie wurde der Pfarrer immer wieder Opfer von Impfgegnern aus ganz Österreich. Er plädiert generell für einen gelasseneren Umgang mit der Seuche, meint aber auch: „Wer Vorerkrankungen hat, aber auf Vorsichtsmaßnahmen verzichtet und sich nicht impfen lässt, dem ist sowieso nicht zu helfen.“
Lungenspezialist hebt bei der Telefonseelsorge ab
Dass das Thema Corona und die angekündigte Impfpflicht viele Ängste schüren, bemerken auch die Berater der Telefonseelsorge OÖ zunehmend. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz, wird aus diesem Grund am Donnerstag, dem 20. Jänner, von 17 bis 18.30 Uhr unter der Notrufnummer 142 alle offenen Fragen zur Corona-Impfung beantworten.
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