Arbeiten stehen still

Baustellen-Rätsel nach Unfall bei Großprojekt

Salzburg
14.01.2022 11:15
Seit fast einem Jahr steht der Bau des Mega-Projekts am Anfang der Münchner Bundesstraße bereits still. Die Prisma-Gruppe als Betreiber des Vorhabens hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. Neben geologischen Schwierigkeiten mit dem Untergrund hat es vor knapp einem Jahr auch einen tödlichen Arbeitsunfall gegeben.

Die Baustelle ist verwaist, das Riesenloch am Beginn der Münchner Bundesstraße klafft trostlos wenige Meter neben der Fahrbahn. Die Vorarlberger Prisma-Gruppe will an der Einfahrt nach Liefering einen architektonischen Markstein setzen. Am ehemaligen Raiffeisen-Standort soll ein achtstöckiger Turm mit zwei ergänzenden Gebäuden entstehen.

Der Immobilien-Entwickler, der in Salzburg auch für das Quartier Rauchmühle und das Stadtwerk in der Strubergasse verantwortlich war, will rund 30 Millionen Euro investieren. Die Raiffeisenbank Liefering soll nach der Fertigstellung wieder in eines der Häuser einziehen. Der Bau zieht sich aber deutlich in die Länge. Ursprünglich war die Fertigstellung für das Frühjahr 2023 geplant. Das wird sich sicher nicht mehr ausgehen.

In Liefering soll ein achtstöckiger Turm entstehen. (Bild: Prisma Salzburg)
In Liefering soll ein achtstöckiger Turm entstehen.

Staatsanwaltschaft leitete keine Ermittlungen ein
Schließlich steht die Baustelle seit fast einem Jahr still. Kurz vor dem vorläufigen Ende der Arbeiten gab es auf der Baustelle einen tragischen Vorfall: Am 8. Februar 2021 kam es zu einem schweren Unfall mit einem Arbeiter. Der Mann erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und verstarb wenig später im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft Salzburg prüfte denn Fall, leitete aber keine Ermittlungen ein.

„Es ist ein großes Unglück, das da passiert ist. Das hängt aber nicht mit dem Baustopp zusammen“, sagt Prisma-Prokurist Jakob Bonomo. „Das Problem liegt in den Bodenverhältnissen. Der Salzburger Seeton macht da einfach Probleme“, erklärt der Manager. Ein internes Monitoring laufe aktuell. Bonomo hofft auf eine Fortsetzung der Arbeiten im Frühjahr und eine Fertigstellung bis Mitte 2024. Wie hoch die Mehrkosten durch den Baustopp sind, „das wissen wir noch nicht“, sagt Bonomo.

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