Moderne Computer haben zwei Speicher-Technologien an Bord. Daten werden langfristig auf nichtflüchtigem Flash-Speicher (Speicherkarten, SSDs) oder Festplatten gelagert, kurzfristig vom Betriebssystem benötigte Daten liegen im schnelleren, aber flüchtigen Arbeitsspeicher, der bei jedem Abschalten gelöscht wird. Britische Forscher arbeiten nun an einem neuartigen Speicher, der beide Technologien ersetzen könnte.
Die Wissenschaftler der Lancaster University um Peter D. Hodgson nennen ihre Technik „UltraRAM“ und erklären sie in einem Beitrag im Fachmagazin „Advanced Electronic Materials“. Ihren Ausführungen zufolge sei „UltraRAM“ bereits weit gediehen, in dem Beitrag werden bereits Möglichkeiten der industriellen Massenproduktion diskutiert.
Die Besonderheit von „UltraRAM“: Er soll, ähnlich wie nichtflüchtiger Flash-Speicher, Daten auch dann halten, wenn er nicht mit Strom versorgt wird - laut den Forschern bis zu 1000 Jahre. Gleichzeitig soll die neue Technologie aber um das Hundert- bis Tausendfache schneller als Flash-Speicher sein, womit sie mit Arbeitsspeicher (RAM) konkurrieren könnte.
Ausgangsmaterial ist Galliumarsenid
Bei der Massenproduktion könne man sich bestehender Technologien zur Fertigung optischer Halbleiterkomponenten - LEDs, Laser, Infrarotsensoren - bedienen, erklären die Forscher. Als Ausgangsmaterial dienen Galliumarsenid-Wafer. Tests sind vielversprechend: Laut den Forschern entspricht Energieeffizienz und Lebensdauer jener von RAM, mit dem Unterschied, dass Daten auch erhalten bleiben, wenn kein Strom anliegt.
Entscheidend für einen Erfolg von „UltraRAM“ werden wohl die Produktionskosten sein. Der US-Chipriese Intel hat mit seinem Optane-Speicher ebenfalls schon länger eine Speichertechnologie am Start, die sowohl Flash-Speicher als auch Arbeitsspeicher ersetzen können soll. Optane-Speicher ist allerdings noch sehr teuer, weshalb er sich am Massenmarkt bislang nicht durchsetzen konnte.
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