Eine Studie der Veterinärmedizinischen Uni Wien belegt, dass in der Bundeshauptstadt mehrere Tausend Füchse leben. Um eine rasante Ausbreitung zu verhindern werden sie regelmäßig bejagt. Jährlich gibt es bis zu 200 Abschüsse. Eine Petition, die am Montag (17. Jänner) im Rathaus behandelt wird, fordert ein Jagdverbot.
In Gärten, Parks und Friedhöfen findet der Fuchs vielfältige Versteckmöglichkeiten, vor allem aber bietet ihm der urbane Raum einen reich gedeckten Tisch. Dem Fuchs als Allesfresser kommt die hohe Menge an Mäusen und Ratten, Essensresten aus Mülltonnen oder Komposthaufen, Beeren und Früchten sehr gelegen. Zudem hat er gelernt, dass ihm durch Stadtmenschen kaum Gefahr droht.
Wissenswertes über Wildtiere
Aber auch wenn einen die Knopfaugen noch so hungrig anbetteln: Der Fuchs ist ein Wildtier und sollte nicht angelockt, gefüttert oder gar als Haustier angesehen werden. Wie man sich bei Begegnungen mit Wildtieren richtig verhält, darüber informieren Experten vom Wildtierservice der Stadt Wien unter der Telefonnummer 01/4000 490 90, oder per mail unter wildtiere@ma49.wien.gv.at.
Was viele nicht wissen
In Wien ist die Fuchsjagd erlaubt - ausgenommen in sogenannten jagdruhenden Bereichen wie zum Beispiel im Prater, auf Teilen der Donauinsel, allgemein auf Friedhöfen, im Augarten und in Schönbrunn. Schonzeit für Fuchsfähen (weibliche Füchse) ist vom 1. März bis 31. Mai. Jährlich werden im Wiener Stadtgebiet bis zu 200 Füchse erlegt oder in Fallen gefangen. In einigen Kantonen der Schweiz sowie in Luxemburg sind Füchse gesetzlich geschützt. Fazit: Das Abschussverbot hat dort keine neuen Tollwutfälle oder eine höhere Ansteckungsgefahr (Fuchsbandwurm) mit sich gebracht. Nun regt sich gegen die Bestandsregulierung auch in Wien Widerstand.
Fuchsfamilie im urbanen Raum abgeschossen
Ausgelöst wurde der Protest nach dem Abschuss einer Fuchsfamilie in Wien Strebersdorf: „Geboren am 15. März 2021 am Marchfeldkanal. Gemeinsam mit seiner Mutter gestorben am 22. Juni 2021 - grundlos abgeschossen von einem Jäger auf Wiener Stadtgebiet“, schrieb Naturfotograf Leopold Kanzler auf einer Social Media-Plattform. Er beließ es aber nicht nur beim Protest im Netz!
Kanzler startete eine Petition und sammelte mithilfe von Tierschützern knapp 1000 Unterschriften zur Abschaffung der Jagd auf Füchse in Wien. Sein Anliegen wird nun am Montag (17. Jänner) im Petitionsausschuss des Wiener Rathauses behandelt.
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