Pfarrgemeinderäte

Die große Wahl der frommen Mitarbeiter

Kärnten
15.01.2022 07:18

4,5 Millionen Österreicher, darunter 300.000 Kärntner, dürfen am 20. März wählen. Dabei haben sie allein hierzulande 3000 Kandidaten zur Auswahl - Es geht um die Pfarrgemeinderäte.

Das zweite Vatikanische Konzil hat es 1965 beschlossen, seit 1971 praktiziert es auch Kärnten: Die Wahl der katholischen Pfarr-Gemeinderäte, die alle fünf Jahre österreichweit durchgeführt wird. Dabei sind rund 4,5 Millionen Katholiken in Österreich – darunter 300.000 in Kärnten – wahlberechtigt.

Es geht darum, 3000 Pfarrgemeinden in Österreich, davon 336 in Kärnten, zu besetzen – mit Menschen, die anpacken wollen. Und zwar in den unterschiedlichsten Bereichen. In Sitzungen und Fachausschüssen werden Ziele und Prioritäten der Pfarre erörtert, Aktivitäten organisiert und koordiniert, die finanziellen Voraussetzungen geschaffen und überhaupt versucht, für alle dazusein.

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Wir haben teilweise riesige Ohren vom Zuhören, glühende Finger vom Telefonieren und strapazierte Stimmbänder von den Gesprächen, man kommt als Freiwilliger mit einem Beruf oder Familie schon auch an die Grenzen seiner Ressourcen.

Klaudia Achleitner, Sprecherin der Pfarrgemeinschaft-Referenten

Das Amt ist so unpolitisch wie unentgeltlich. 
Sowohl Kandidaten als auch Wähler wollen da entsprechend motiviert werden. Die Wahlbeteiligung liegt zumeist um die 20 Prozent, was etwa jener bei Hochschulwahlen entspricht. Benötigt werden österreichweit rund 30.000 Menschen, die sich aufstellen lassen. Die Kirche investiert daher in eine Plakat-Motivationskampagne für beide Seiten mit dem Slogan „Mittendrin“.

(Bild: Pfarrgemeinderat)

Pfarrmitarbeiter im Schnitt 45 Jahre alt
„Schon die Vorbereitung auf so eine Wahl ist spannend, bereits die Kandidatensuche bringt ziemliche Dynamik ins Pfarrleben, ungefähr die Hälfte der Gemeinderäte sind nach jeder Wahl neu“, verrät Kärntens Bischof Josef Marketz. In Kärnten sind Pfarrmitarbeiter im Schnitt 45 Jahr alt, 13 Prozent der Pfarrgemeinderäte sind unter 30 Jahren.

Eine große Sorge gibt es...
Um auch bei den eigenen Leuten mittendrin zu sein, wurde von der Kirche eine Online-Umfrage unter allen Pfarrmitarbeitern durchgeführt, in der 18 Fragen zu Selbstwahrnehmung, Themen, Herausforderungen und Perspektiven gestellt wurden. Die Suche nach gemeinsamen Wegen sowie Gemeinschaft und Zuwendung wurden als Hauptmotivation für das Engagement genannt. Von jüngeren Mitgliedern gab es freilich auch den Wunsch nach einer anderen „Unternehmensstruktur“. Die größte Sorge: Das aktive Pfarrleben durch genügend Helfer weiterhin erhalten zu können

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