GECKO tagt wieder

Wegen Omikron: Comeback für Wohnzimmer-Selbsttest?

Coronavirus
15.01.2022 11:15

Die Omikron-Welle schwappt durchs Land, Pannen bei den PCR-Test-Auswertungen häufen sich und so wird der Ruf nach den Wohnzimmer-Antigen-Selbsttests wieder lauter. Auch das Corona-Beratungsgremium GECKO wird sich am Samstag neben aktuellen Themen mit der Teststrategie beschäftigen.

„GECKO wird sich heute mit aktuellen Fragestellungen, darunter auch der Themenbereich ‘Testen‘, auseinandersetzen“, hieß es Samstagvormittag aus dem Büro von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zur APA.

Das „Team der besten Köpfe“ wird von Katharina Reich und Rudolf Striedinger angeführt. (Bild: Krone KREATIV, APA/HELMUT FOHRINGER/FLORIAN SCHROETTER)
Das „Team der besten Köpfe“ wird von Katharina Reich und Rudolf Striedinger angeführt.

PCR-Strategie gelangt teils an Kapazitätsgrenze
Am Freitag hatten Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer als auch die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) die Wiederzulassung der Selbsttests gefordert. Haslauer sagte, GECKO solle diese wieder anerkennen, zumindest als Notfallprogramm. Begründet wurde dies damit, dass Experten des Landes Salzburg damit rechnen, dass die PCR-Teststrategie angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen ab Ende kommende Woche an ihre Grenzen stoßen wird. Ergebnisse können dann nicht mehr in angemessener Zeit übermittelt werden.

Haberlander forderte in einem Brief an Mückstein, dass die Antigen-Schnelltests „zur Eigenanwendung“ wieder als 3G-Nachweis am Arbeitsplatz anerkannt und auch wieder kostenlos in Apotheken an die Bevölkerung ausgegeben werden. Man befinde sich „mitten in der Omikron-Welle“ und das habe auch Auswirkungen auf die Test- und Laborkapazitäten. Sie verwies auf andere Länder, die ihre Teststrategie ebenfalls umgestellt hätten. Israel, Dänemark oder Großbritannien würden wieder vermehrt „Wohnzimmertests“ an die Bevölkerung ausgeben, damit die Laborauslastung verringert werde und die Auswertung schneller erfolgen könne. Haberlander möchte zudem, dass „auch bei versorgungskritischem Gesundheits- und Schlüsselpersonal, das als K1 eingestuft ist“, diese Tests wieder anerkannt werden.

200.000 Vorarlberger sind mittlerweile geboostert. (Bild: P. Huber)
200.000 Vorarlberger sind mittlerweile geboostert.

GECKO bereits in Beratung - bisher kein Strategiewchsel
Bereits am Freitag gab eine Sprecherin des GECKO-Gremiums zu verstehen, man trete weiterhin für möglichst breites Testen ein. Einen diesbezüglichen Strategiewechsel gebe es nicht. Es sei bei den Beratungen am Freitag aber Thema gewesen, ob man die (weniger genauen) Wohnzimmertests wieder forcieren könnte, um etwaige Engpässe bei den Kapazitäten auszugleichen.

Breite Teststrategie infrage gestellt
In den Tagen davor hatten bekannte Mediziner wie die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl und der Infektiologe Günter Weiss das breite Testen insgesamt infrage gestellt. Generalmajor Thomas Starlinger, der in der GECKO-Untergruppe zum Testen sitzt, hatte Donnerstagabend gemeint, man werde gezwungen sein, Schwerpunkte in gewissen Bereichen zu setzen und auch auf Antigen-Tests zurückzugreifen. Denn außerhalb Wiens stoße man in manchen Regionen bei den PCR-Tests an die Belastungsgrenzen. In Wien wurde hingegen bereits am Mittwoch seitens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) klargestellt, dass es weiterhin das breite PCR-Testangebot geben werde. Die Tests gäben den Menschen Sicherheit und er denke nicht im Traum daran, den Menschen diese Sicherheit zu nehmen, betonte er. Auch seitens der Tiroler Landesregierung hieß es am Donnerstag, man wolle an den großflächigen Testungen festhalten.

Probleme bei Schultests
Für Aufregung bezüglich der Corona-Tests sorgten in den letzten Tagen auch Probleme beim neuen Anbieter des PCR-Testprogramms an den Schulen abseits Wiens. Die ARGE für molekulare Diagnostik, die nach einer Neuausschreibung in acht Bundesländern (außer Wien) für die Tests zuständig ist, räumte technische Schwierigkeiten bei der Auswertung der Ergebnisse (insbesondere bei der Zuordnung und Auswertung in der Datenbank) ein. Aus dem Bildungsministerium hieß es dazu, dem Ministerium sei „eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen“ gemeldet, den Schulen seien Daten „zu spät, fehlerhaft und unvollständig“ übermittelt worden. Am Freitag hieß es aus dem Ressort, die Bietergemeinschaft habe zugesagt, die Probleme bis zur kommenden Woche zu lösen.

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