Wahlkampf in Waidhofen

Alle sieben Fraktionen von Männern angeführt!

Niederösterreich
16.01.2022 07:00
Zwei Wochen vor dem Urnengang in Waidhofen an der Ybbs ist der Wahlkampf voll entflammt. Nachdem auch die hierzulande erstmalig bei einer Wahl antretende MFG-Liste das Geheimnis um ihre Kandidaten gelüftet hat, steht fest: Alle sieben Listen und Parteien ziehen mit Männern an der Spitze in den Kampf um Gemeinderatssitze. Das ist heutzutage nicht nur ungewöhnlich, sondern sorgt bei Beobachtern auch für Kritik.

Sieben Parteien und Listen treten am 30. Jänner bei der Gemeinderatswahl in Waidhofen an der Ybbs an - alle sieben mit einem Mann an der Spitze. „Ein seltenes und leider auch verheerendes Bild“, urteilen anerkannte Polit-Beobachter. Zumindest bei der Liste der Unabhängigen Wahlgemeinschaft Waidhofen (UWG) stellt man das Thema aber bewusst in den Fokus. Mit einem Frauenanteil von 75 Prozent, also drei von vier Personen, will die Liste für den „Einzug von weiblichem Hausverstand“ kämpfen und „ein deutliches Zeichen setzen, wie wichtig Frauen für unsere Gesellschaft sind“, schildert Spitzenkandidat Karl-Heinz Knoll.

ÖVP mit Wahlkampfstart
Nachdem die FPÖ Anfang Jänner für den Wahlkampf plakatierte, ist am Montag auch die ÖVP offiziell in den Wahlkampf gestartet. „Waidhofen in einer unsicheren Zeit Sicherheit zu geben und das Miteinander in schwierigen Tagen für fünf Jahre zu stärken, das ist unser Ziel. Weil es uns nur um eines geht: Um Waidhofen“, gab Stadtchef Werner Krammer die politische Marschroute vor. Er wolle den Weg des Miteinanders fortführen und muss dafür seine Wähler mobilisieren. Krammer selbst ist als Einziger im 80-köpfigen Team gesetzt. Der Rest kämpft um Vorzugsstimmen!

Stadtchef Werner Krammer (2. v. re) und sein Team stellen sich am 30. Jänner der Wiederwahl. (Bild: Crepaz Franz)
Stadtchef Werner Krammer (2. v. re) und sein Team stellen sich am 30. Jänner der Wiederwahl.
Malerisch blickt man von der Kapelle am Sonntagberg aus in Richtung Waidhofen. (Bild: Molnar Attila)
Malerisch blickt man von der Kapelle am Sonntagberg aus in Richtung Waidhofen.

MFG legt Kandidaten fest
Die große Unbekannte am Wahltag bleibt hingegen die Liste Menschen, Freiheit und Grundrechte (MFG). Zumindest ein Geheimnis ist mittlerweile aber gelüftet: Wolfgang Durst wird für die Impfgegner-Partei als Spitzenkandidat ins Rennen gehen. Weil wenige Tage vor dem Wahltag auch der Stichtag der – zumindest aktuell – noch geplanten Einführung der Impfpflicht ist, hoffen die Polit-Newcomer auf viele Stimmen.

An den drei Sonntagen vor der Wahl stellt die „Krone“ jeweils zwei Parteien vor. Den Start machten die Grünen sowie die UWG-Liste. Heute sind die FUFU-Liste und die FPÖ an der Reihe.

Mit grünen Themen in den Stadtsenat
Werner Krammer war Martin Dowalil mit seiner als Satireprojekt gestarteten Liste FUFU (Farblose Unabhängige formierte Uniformierte) bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 der große Gewinner. Die - übrigens eher spaßhalber - Uniformierten konnten ihre Mandate nämlich von zwei auf vier verdoppeln. Dowalil selbst zog daraufhin als Baustadtrat sogar in den Stadtsenat ein.

Eben diesen Posten will er am 30. Jänner jetzt auch weiterhin verteidigen. Punkten wollen die Uniformierten auch mit den Themen Flächenwidmung, Bodenversiegelung und Begrünungen. „Wer uns kennt, weiß auch genau, wofür wir stehen“, sagt Dowalil. Die Liste umfasst insgesamt zehn Kandidaten.

FPÖ und MFG duellieren sich um Kreuzerl der Impfgegner
Alles oder nix, heißt es am 30. Jänner vor allem auch für die Freiheitlichen. Mit 5,35 Prozent gelang der Einzug in den Gemeinderat im Jahr 2017 nur knapp. Zu kämpfen hat die FPÖ jetzt mit dem Abgang von Langzeitmandatar Karl-Heinz Knoll, der - wie berichtet - für die UWG-Liste kandidiert, sowie auch mit dem Antritt der MFG, die sich selbst per Definition als oberste Alternative für Impfgegner sieht.

Wählerstimmen will (und muss) die FPÖ daher auch mit anderen Themen holen. „Wir wollen eine kostenlose Nachmittagsbetreuung für Kinder von berufstätigen Eltern und alleinerziehenden Müttern sowie auch eine Verdoppelung des Schulstartgeldes“, Spitzenkandidat Josef Gschwandegger.

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